Was weiß unsere Jugend?

Dieser Post ist vom 02.04.2012, wurde vom auslaufenden Blog reich-weil-gesund übernommen, um nicht in der Versenkung zu verschwinden.
Unter gutefrage.net kam die selbstbewusst begründete Frage eines Sitzenbleibers, die mich erheiterte:

Wird unsere Jugend immer dümmer?

Leider kamen einige Antworten zusammen, die mich bedenklich stimmten.

Der russische Satiriker Michail Sadornow formuliert das sehr zeitgerecht (hier sinngemäß): "Ihre Prozessoren arbeiten rascher, nur enthalten die Files auf ihren Festplatten zu wenig brauchbare Informationen."

Bei Vorbereitung meines e-Books "Die Raubtier-Diät" und noch mehr des Kurses "Begleitet abnehmen" habe ich ja bewusst nach Nahrungsmitteln für gesundes Essen gesucht. Und fand unter den empfohlenen Fetten das Leinöl nicht.
Das hat für mich zwei Gründe: als mehr oder weniger "ins Essen der armen Leute" gehörend, kam es mit dem Wirtschaftswunder aus der Mode. Denn da kam ja das hochgelobte, aber sachlich nicht so hochwertige Olivenöl ins Land und auf die Tische. Also können junge Leute Leinöl nicht oder selten erinnern.

Dann fehlt eine entsprechende Propagierung auch auf Foren, die für gesunde Ernährung werben. Die werden ja eben auch von für mich (bin 75 Jahre alt) sehr jungen Menschen erstellt und besucht.

Deshalb breche ich hier eine Lanze für das Leinöl und andere unterbewertete Öle.

Leinöl – Superstar?

                Endlich habe ich es auch hier in der Ukraine kaufen können – Leinöl. Zuerst in einer Apotheke, später auch in einem Supermarkt.
            Warum das so etwas blogwürdiges sei?
            Weil dieses Pflanzenfett extrem unterschätzt wird!
Ich habe das bisher auch nur aus Nostalgie gegessen. Denn es war nach 1945 das erste Pflanzenfett, das wir relativ günstig bekamen, um unser Essen aufzuwerten. Es war vor allem in frischgepressten Zustand für die ewig hungrigen vier Söhne unserer Mutti eine Delikatesse. Vor allem wenn es Weißkäse (Quark) mit Zwiebeln und Pellkartoffeln dazu gab.
            Was soll die Nostalgie Ihnen?

            Wie sagte Aristoteles schon vor 2400 Jahren ganz richtig:
"Beginn aller Wissenschaft ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind."
             
             Deshalb habe ich im Internet nachgefasst.
             Um niemanden zu kränken, zitiere ich anonym und leicht verändert. "Fett ist nicht gleich Fett. Bevorzugen Sie pflanzliche Fette - hochwertige Öle wie Raps- und Sojaöl." Diese Aussage findet sich ähnlich überall. Sie ist im Prinzip richtig.
            Aber wie sagte eine kluge Person: "Im Prinzip war der Dorfteich einen halben Meter tief. Und doch ist Meiers Kuh ersoffen."
            Warum kennen seriöse Berater das Leinöl nicht? Es gibt einen einfachen Grund: sie sind allesamt zu jung. Aber das vergeht mit der Zeit.

             Zum echten Wert von Leinöl: 
             ist Ihnen bekannt, dass Lein die Heilpflanze des Jahres 2005 war? Unter allen Pflanzenölen hat es den größten Anteil an essentiellen - lebensnotwendigen, aber vom Körper nicht aufzubauenden - Omega-3-Fettsäuren, dazu in günstigem Verhältnis andere Fettsäuren, worin es aber Hanföl, Sojaöl und Rapsöl noch übertroffen wird.

Sehen Sie sich bitte aufmerksam die folgende, leicht gekürzte Tabelle an.
Quelle:    http://www.pflanzenoel.ch./speiseoel/fettsaeuren.html        

                                                         Anteile in %
Öle                         Omega-3-           Omega-6-            Omega-9- 
                                                        Fettsäuren
Leinöl                           51                   16                            19
Hanföl                          16                    52                           14
Rapsöl                           8                    18                            62
Sojaöl                            5                    46                            28
Sonnenblumenöl                                   68                            17
Olivenöl                                                9                             76

             Waren Ihnen diese Tatsachen bekannt?
Entspricht die Preisgestaltung in den Supermärkten diesen "inneren Werten" der Öle? Wussten Sie, dass der hohe Anteil an Omega-6-Fettsäure der ersten 4 Öle diese besonders wertvoll für uns macht, weil wir mit jener eher unterversorgt sind als mit Omega-3-Fettsäure?

            Nun das für mich besonders Interessante aus der folgenden Quelle:
            http://www.zentrum-der-gesundheit.de/leinöl.html

Frau Dr. Budwig rät zum Verzehr von geschrotetem Leinsamen, kaltgepresstem biologischem Leinöl und Bioquark. Nach ihrer Meinung sollte Leinsamenöl wesentlicher Bestandteil unserer Nahrung sein. Denn die Omega-3-Fettsäuren sind essentiell, also für viele Vorgänge in unserem Körper unbedingt erforderlich. Wir Menschen können sie nicht - wie z. B. die Magensäure - im Körper selbst aufbauen. Der Quark enthält einen hohen Anteil an schwefelhaltigen Aminosäuren. Die sind für den Stoffwechsel wichtig, weil sie die Fettsäuren löslicher und damit verwertbarer machen. Die Empfehlung dieser Eiweiß-Leinöl-Kost beruht auf der schon 80 Jahre alten Hypothese des Medizin-Nobelpreisträgers Otto Heinrich Warburg. Sie bezieht sich auf die Entstehung von Dickdarmkrebs und konnte erst 2006 mit einem Laborversuch an Mäusen belegt werden. Folglich kann die Kombination Quark-Leinöl als eines unter den Mitteln bei Vorbeugung von Darmkrebs angesehen werden. Frau Dr. Budwig hatte auf Grund ihrer eigenen Forschungsergebnisse Leinsamen/Leinöl in Kombination mit Quark als Anti-Krebs-Diät bei vielen ihrer Krebspatienten sehr erfolgreich eingesetzt.

          Ist Superstar Leinöl berechtigt?

         Ich werde weiter die Speise der Kindheit essen. Nicht mehr nur nostalgisch. Sondern sehr zielgerichtet. 
        Außerdem habe ich mir zum Geburtstag einen Mörser schenken lassen. In dem zerreibe ich täglich einen Teelöffel voll Leinsamen. Dieses Schrot reicht für meine und meiner Frau Tagesdosis ungesättigter Fettsäuren. 
        Der Übergang zu Leinsamenschrot hat damit zu tun. dass die 3 Fettsäuren ja Antioxidantien sind. Mit anderen Worten: sie reagieren rasch mit Sauerstoff. Frisch aus dem Samen sind sie aktiver als im Öl, wo sie langsam mit dem Luftsauerstoff reagieren, das Öl so wenig wertvoll machen.

Vielleicht betreut abnehmen?    Betreut abnehmen

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger



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