Mit dem Jahr 2015 etwa
kamen die für mein linkes Knie von Viktor Wassiljewitsch vorausgesagten
Beschwerden. Davor hatte mein Körper auf die ersten Ansätze dazu mit leichter
Schiefstellung des Beckens als Ausgleichsbewegung reagiert. Diese „schräge
Haltung“ habe ich jedoch nicht bemerkt. Weil sie sich schleichend einstellte –
wie gewöhnlich auch ein gewisses Übergewicht. Nur wurden die Schmerzen
zunehmend unerträglicher. Was beim Übergewicht recht lange nicht so ist.
Als
ich im April dieses Jahres zur jährlich üblichen Schrittmacherkontrolle kam,
sagte der Arzt: „Sie haben einen sparsamen Schrittmacher. Der kann mit der
Batterie noch zehn Jahre funktionieren.“ Vor Jahren hatte also Oberarzt Dr. F.
wahrhaft sehr gute Elektronik unter meine Haut gepflanzt.
Mein Hausarzt sah
mich am Tag danach etwas mitleidig an. „Du hinkst recht stark. Gefällt mir
nicht. Hast du schon einmal an eine Knieprothese gedacht? Nach der Operation
könntest du mindestens zehn Jahre ohne Beschwerden gehen.“ Zwei Ärzte sagten
mir unabhängig voneinander noch zehn weitere Lebensjahre voraus? Darauf wies
ich ihn hin. Sein Kommentar: „Deine mir bekannten Voraussetzungen wie dein Allgemeinzustand
und deine Lebensweise sind dafür doch wie geschaffen.“
Wir stimmten einige „bürokratische“
Voraussetzungen ab – wie Überweisungen zum Röntgen, zu entsprechenden
Fachärzten. Danach machte ich mich auf die Wege. Die Schilderungen erspare ich
hier.
Der Tipp eines der vorbereitend besuchten Orthopäden, doch eine
Knochendichtemessung vornehmen zu lassen (selbst zu bezahlen, die Kosten 41 €)
hatte ein mich höchst befriedigendes Resultat: „Um diese ihre Knochendichte
könnte sie heute manch Dreißigjähriger beneiden.“ war Kommentar des ärztlichen
Spezialisten.
Als einen der für die Operation am Knie in Frage kommenden
Orthopädie-Chirurgen hatte ich Dr. Meyer ausgewählt. Ohne im Internet nach der
heute üblichen „Klinikbewertung“ zu suchen. Lediglich deswegen, weil ich
erfahren hatte, dass die von ihm als Chefarzt geleitete Klinik für Unfallchirurgie
und Orthopädie im Vivantes-Klinikum Hellersdorf von Berlin im Februar 2015 das
hochrangige EndoCert-Zertifikat verliehen bekommen hatte. Dieses Dokument ist
als Qualitätssiegel weltweit anerkannt.
Also rief ich an, um kurzfristig einen
Vorstellungstermin bei Dr. Meyer. zu bekommen. Das war relativ unbürokratisch
erledigt. Mein Argument, dass ich zurück in die Ukraine musste, hatte
überzeugt.
Als ich zwei Tage später vorsprach, beschied mich der Chef sehr freundlich,
dass wir maximal zwölf Minuten Zeit für das Gespräch hätten. Er fragte nach
meinem Anliegen und nach damit verbundenen Symptomen. Das mitgebrachte, aktuelle
Röntgenbild erlaubte dem Facharzt eine rasche Diagnose. „Schauen sie her – hier
reiben die Knochen aufeinander. Sie haben die Wahl zwischen einer Operation
oder einem Leben unter zunehmenden Schmerzen.“ Wir einigten uns rasch.
Mir wurde,
wenn auch unter Vorbehalt, ein baldiger Termin vorgeschlagen. Allerdings erfasste
ich doch, dass dazu viele organisatorische Umstellungen nötig gewesen wären. Erklärte,
dass mir ein späterer Termin passen würde. Hoffte darauf, dass im Frühherbst
die Lufttemperaturen zurückgehen würden. Das hat auf den Heilungsverlauf guten
Einfluss. Wir verabschiedeten uns voneinander – die Sekretärin würde mir den
genauen Termin mitteilen. Frau Hunger hat das Versprechen des Chefs gehalten. Als
ich das Klinikum verließ, hatte ich ein gutes Gefühl. Der mittelgroße, schlanke
Chirurg hatte mit seiner Zuwendung zu mir als Person das Entscheidende gewonnen
– mein Vertrauen.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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