Gagarins Lächeln nur für mich ...


Heute, zum 12. April, der in Russland als "Tag der Kosmonautik" begangen wird, habe ich Grund für eine besondere Erinnerung.

Es war im warmen Herbst 1967, vor also 45 Jahren. Als "Diensthabender der Gruppe" (Studenten der Fachrichtung "Elektrische und Spezialausrüstung", Fakultät 3 der Militärakademie namens Shukowski in Moskau) hatte ich meine Aufgabe zu spät begonnen. Ich sollte in der Pause aus einem Labor ein Gerät holen, an welchem der Lektor der folgenden Stunde uns einige technische Voraussetzungen für das Folgethema erläutern wollte.

Das Labor lag im Gebäude über den Hof. Also im Laufschritt dorthin. Mit meinem damals  für den Zuhörer noch"gewöhnungsbedürftigem" Russisch gelang es mir nicht sofort zu erklären, was ich sollte und wollte. Dann die Formalitäten ... einschließlich Unterschrift.

Zurück über den Hof erneut im Laufschritt. Allerdings gemäßigt, weil das geholte Teil nicht herunterfallen sollte.

Und da kam Juri!

Als einziger außer den Chefs und ihren Stellvertretern hatte er das Recht, in den Innenhof des Objektes mit privatem Fahrzeug einzufahren. 

Als er in Frankreich war, hatte er von der Firma "Peugeot" ein knallrotes Cabriolet geschenkt bekommen. Man hatte ihm dieses belassen. 

Es gibt ein russisches Sprichwort: "Wir spannen lange an, um danach umso rascher zu fahren ." 


Der Jagdflieger und Kosmonaut, gewöhnt an ganz andere Geschwindigkeiten, raste also in den Hof, durch einen Torbogen, hinter dem ich ihn nicht hatte sehen können. Also Vollbremsung von uns beiden! Beim "Peugeot" Kreischen der Bremsen und Quietschen der Reifen - beim mir erhöhter Puls.

An dieses folgende, ganz nur "mein Lächeln" Juris für mich und an seine elegante Handbewegung "Bitte gehe, ich habe vielleicht etwas mehr Zeit" werde ich mich mein Leben lang erinnern.

Deshalb hat sein Tod - nur ein halbes Jahr später und sechs Tage nach meinem 30. Geburtstag, mich auch ganz besonders betroffen. 


Heute ist der Tag, der anlässlich seines Starts vor 51 Jahren zu einem besonderen Tag für alle jene erklärt wurde, welche in Russland mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Flügen in den Weltraum beschäftigt sind. 


Ein Tag auch stillen, frohen Gedenkens an den ersten Menschen im Weltall.


Bleiben Sie recht gesund!


Ihr


Siegfried Newiger





Warum wird Günter Grass von jedem gehasst, obwohl er die Wahrheit sagt?!

Warum wird Günter Grass von jedem gehasst, obwohl er die Wahrheit sagt?!
Diese Frage aus gutefrage.net kann ich so einfach nicht nur da stehen lassen.
Hier meine Antwort.

Guten Morgen, orochimaru,

bevor ich dir hier antworte, habe ich mir das Gedicht durchgelesen, um welches der Aufruhr geht. Weil ich es hasse, mich zu Dingen zu äußern, die ich nicht wenigstens kenne.

Aus dem Französischen stammt ein Sprichwort: "Nur Wahrheit tut weh."

Dem Günter Grass wird nun einiges vorgehalten. Antisemitismus. Dass er vor mehr als 60 Jahren einmal in der SS war und das lange verschwiegen hat.
Dass diese "Dreckkübel" über ihn ausgeschüttet werden, wusste er, als er schrieb. Lies das Gedicht noch einmal oder erinnere dich an den Text.

Er hatte aber den "persönlichen Mut vor Fürstenthronen", weil er, wie es aussieht, die Lehren aus der Weltgeschichte gezogen hat - was wenige tun. Sich besinnen auf Anlass und Gründe des 2. Weltkrieges, die amerikanische Provokation im Golf von Tonking vor diesem Abschnitt des Vietnam-Krieges, der Krieg gegen den Irak auf Grund unbewiesener militärischer Vorbereitungen dort....

Grass sagt das elegant: wenn eintritt, wovor er offen warnt, dann werden wir "Fußnoten" sein - genauer: auch nicht mehr existent ... (meine begründete Befürchtung!)

Zum Anlass passen hier Zitate des ersten Bundeskanzlers der BRD, Dr. Konrad Adenauer, den ich heute seiner vernünftigen Worte wegen wenigsten zu achten gelernt habe - ich war sein politischer Gegner und bin das noch.

"Man braucht nicht immer denselben Standpunkt zu vertreten, denn niemand kann einen daran hindern, klüger zu werden..."

"Bei allem, was man sagt, kommt es oftmals gar nicht darauf an, wie die Dinge sind, sondern darauf, was Böswillige daraus machen..."

"Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre..."

Du kannst einordnen, an welche Stelle politischer Äußerungen diese Sätze passen.

An einem sehr aktuellen Beispiel will ich dir zeigen, wie gleich die Strickmuster überall sind.
Vorab: dass die Geheimdienste aller Staaten bei allen anderen schnüffeln, auch bei Bündnispartnern, ist bekannt und hier nicht Teil einer Verurteilung oder Beschönigung. Es geht um unser Thema: Ausgrenzung.

Als vor einiger Zeit die russische Regierung dem Fernsehjournalisten Mamontow Auftrag und Erlaubnis erteilte, bei der Ergreifung eines britischen Spions zu filmen (etwas außergewöhnlich, aber wahr), gab es die folgende Situation. Die Operation war ein voller Erfolg - ein extrem teurer "gefüllter Stein" (modernste Elektronik darin) wurde von dem Spion abgeholt - dabei wurde er ergriffen. Das Material sorgte für Sensation (inzwischen vergessen) und heftigen Protest aus Großbritannien.

Mamontow wurde unter den eigenen Kollegen "ausgegrenzt", als eine Art "Gefälligkeitsjournalist" oder "Fälscher im staatlichen Auftrag" schief angesehen.

Als nun vor wenigen Wochen ein einstiger hoher Beamter aus der Umgebung des ehemaligen Premierministers öffentlich zugab, dass der von russischer Seite gefilmte Vorgang genau so stattgefunden hatte, war das ein Anlass zu Geschrei in England und zu tiefer Genugtuung für den russischen Journalisten Mamontow.
Durch seinen Auftritt im russischen Fernsehen habe ich das erfahren - vorher hatte er, obwohl beleidigt, keine Möglichkeit zur Rechtfertigung gehabt. Aber er hatte auch die Möglichkeit, sich von falschen Freunden zu trennen...

Günter Grass wird weiter schreiben. Ich wünsche ihm noch lange Jahre dafür. Damit auch ich Friedensfreunden in aller Welt in die Augen sehen kann. Wieder jemand mehr unter den Deutschen, auf den wir stolz sein können.

Bleib recht gesund!

Siegfried

P. S. Wir beide gehören doch mit  zu jenen, die ihn nicht hassen - oder? Also Frage berichtigen - an Stelle "jedem" besser ein "vielen" setzen - richtig?


Ist Disney pornographisch?


In letzter Zeit bin ich häufig auf der Plattform gutefrage.net - habe schon häufig guten Rat geben können. Sie gehört also mit zu meinen "Erlebnissen". Die Frage - s. Überschrift - kam von einer DonnaNegativ. Das Ganze wurde mit einer anderen Meinung interessanter.

Guten Tag negative Donna,

 mir scheint, dass dein Nutzername schon eine Einstellung spiegelt. nämlich: zumindest überkritisch zu sein.
Mein Stiefsohn hat sich einmal bei seiner Mutter beschwert: "Mama, Siegfried hat mich einen Dummkopf genannt." Das Wort war gefallen - aber der Satz hieß: "Du hast dich benommen wie ein Dummkopf."

In den 75 Jahren meines Lebens habe ich viele Dummheiten gemacht, für die ich mich nicht immer schämen musste. Aber einige gibt es, die ich ungeschehen machen möchte. Er hat aus meiner "Verteidigungsrede" vor seiner aufgebrachten Mutti verstanden, dass man Sprache nicht nur deutlich gebrauchen, sondern auch so zu verstehen bemüht sein muss.

Was das mit deiner Frage zu tun hat?
Als damals nach 1962 die Miniröcke aufkamen, hat sogar die Kirche gegen diese "Ansätze von Pornographie" gewettert. Wenn ich sehe, wie "offen" sich heute einige Damen präsentieren und höre, wie vor allem Frauen mit unförmigen Figuren dagegen wettern, ist das deutlich ein Beweis, wie „Tatsachen sich in persönlichen Meinungen widerspiegeln". Ich habe nichts gegen hübsche Beine in voller Länge und ein gut gefülltes Dekolleté.
Die Meinung, dass in Disney-Filmen Ansätze von Pornographie zu sehen sind, kommt von jenen aus seiner Zeit, für die ein nacktes Damenknie schon den Weltuntergang bedeutete.
Was aus anderen Antworten deutlich wird: die der Art zu reden nach deutlich jungen Leutekennen nur MickyMouse und Donald Duck. Walt Disney hat aber auch Spiel- und Dokumentarfilme gedreht, "Oscars" bekommen.
Das in seinen nicht selten sehr eigenen Filmen die eine und andere "offenherzige" Szene zu der von dir hinterfragten Meinung geführt hat, ist sicher.
Viel Spaß mit Donald Duck.!
Siegfried

Kommentar von DonnaNegativ: "Du bist so toll! Immer wieder schön was von dir zu lesen! Danke! =D

 Das schrieb anschließend Thinkerbelle:

Ich frage mich immer noch was deine Antwort mit der Frage zu tun hat. Hier geht es nicht um kurze Röcke - die heutzutage auch niemand mehr pronographisch (das war damals eh eine Umdeutung des Wortes durch Alice Schwarzer) sondern eher als nuttig oder als sexistisch bezeichnet. Frauen werden dadurch zu Sexobjekten gemacht. Wenn du lange Beine oder ein gut gefülltes Dekoltee siehst denkst du sicher nicht daran, dass du dich mit der Person mal über die Relativitästtheorie unterhalten willst. Und es spiegelt eine Strömung in der Gesellschaft wider, dass der Wert einer Frau nur am Aussehen gemessen wird. Das sieht man auch immer wieder bei Artikeln über Angela Merkel - ihre Politik geht da völlig unter, im Vordergrund steht meistens ihre Frisur. Aber darum geht es hier nicht.
Aber zu der Frage von DonnaNegativ: Ein Film hat 24-25 Bilder in der Sekunde. Da wird auch immer wieder behauptet, dass in manchen Szenen eines der Bilder durch was pornographisches ersetzt wurde. Es gibt im Internet Filmchen, wo z. B. eine Wolke beim König der Löwen so aufgewirbelt wird, dass man das Wort "SEX" drin sehen kann, oder eine Orgelpfeife bei Arielle wie ein erigierter Penis aussieht. Oder als Jessica Rabbit der Rock hochfliegt, soll man ihr deutlich zwischen die Beine sehen können - ohne Unterhose. Da es nur 1 Bild ist, sieht man das nicht wenn der Film läuft, sondern nur wenn man Einzelbilder nacheinander ansieht. Bei letzterem könnte was dran sein, allerdings war das dann nur bei der Kinoversion und der allerersten VHS Auflage und in den heutigen DVDs wurde dieses Bild entfernt. Die anderen Sachen halte ich für Unsinn oder übersteigerte Fantasie. Wenn man mit genug Fantasie einen länglichen runden Gegenstand ansieht, der oben abgerundet ist kann man da immer einen Penis sehen, und auch das Wort Sex kann man mit viel Fantasie immer irgendwo rausdeuten. Die Zeichner wissen auch heute, dass sie sich solche Scherze im Zeitalter der DVDs und Einzelbildschaltung nicht mehr erlauben können, und wenn man sowas wirklich findet würde der entsprechende Zeichner wahrscheinlich gefeuert werden.


Guten Tag Thinkerbelle,

als englisch-französische Kombination also „feine Bastlerin“ – oder?

Du hast meinen Beitrag auch vorerst nur "mit den Augen" gelesen. Wie mein Stiefsohn - die Bemerkung nicht ausgedeutet.

Für dich, die du ansonsten sehr gemäßigt kritisierst, ist meine Bemerkung zum Dekolleté der – dein – Schlüssel zu meinem "sexistischen Innenleben". Also nicht einmal mehr ein künstlerisch hochwertiges Aktbild ansehen - pfui!
Schade. Ich meinte, mich deutlich ausgedrückt zu haben. Also ein Zitat mit der für dich anscheinend erforderlichen Hervorhebung.
„Wenn ich sehe, wie "offen" sich heute einige Damen präsentieren und höre, wie vor allem Frauen mit unförmigen Figuren dagegen wettern, ist das deutlich ein Beweis, wie Tatsachen sich in persönlichen Meinungen widerspiegeln.“

Wie sagte schon Seneca vor rund 2000  Jahren: „Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Meinung über die Dinge."    

                

Auch bin ich sicher, dass ich dir ein paar Lebenstage voraus habe. Das bedeutet nicht, automatisch im Recht zu sein. Nur habe ich die Zeit nach 1962 als Mann von 25 Jahren einerseits mit Genuss und andererseits mit dem Ärger über verknöcherte Ansichten erlebt.
Außerdem hatte ich das Vergnügen, mit hübschen und offenherzigen Frauen zwar nicht über Einstein, aber über die automatische Steuerung von Flugapparaten zu diskutieren.
Eine unserer Freundinnen ist vielleicht eher ein Vorbild für die Hexe BabaJaga - aber ein wunderbarer Mensch. Allerdings mit einem sehr feministischen Touch...

Die Sache mit dem 25-sten Bild - eine alte Kamelle.

Kritisch sehe ich diesen Satz von dir: „Wenn man mit genug Fantasie einen länglichen runden Gegenstand ansieht, der oben abgerundet ist, kann man da immer einen Penis sehen, und auch das Wort Sex kann man mit viel Fantasie immer irgendwo rausdeuten.“
Wenn nämlich vorher etwas „hineingedeutet“ wurde (eine „Meinung“), dann kann sie anschließend auch nach dem von dir beschriebenen Schema „rausgedeutet“ werden.

Wenn in einem englischen Fragebogen das Wort „Sex“ für das im Deutschen allgemein übliche „Geschlecht“ drin steht – ist das dann schon ein pornographisches Werk?  -))

Sei bitte tolerant, wenn kein direkter Angriff erfolgt.

Bleib gesund!

Siegfried

Tobi Fantasy erneut ...


Guten Tag Fantasy oder Tobi,

 in den nächsten Tagen wird in seiner Heimatstadt ein 31-jähriger Major der russischen Armee beerdigt. Einer seiner frisch eingezogenen Rekruten hatte eine scharfe Handgranate so unglücklich geworfen, dass die von einem Hindernis zurück in den Graben prallte. Der die Übung mit beaufsichtigende Bataillonskommandeur hat sich blitzschnell über die Granate geworfen und das Leben der anderen Soldaten gerettet. Ich bin nach dieser Nachricht im Fernsehen aufgestanden.

Aus deinem Brief sehe ich, dass du trotz meines etwas schärferen Tons die „diplomatischen Beziehungen" zu mir nicht abgebrochen hast.

Vorab noch zu einer Bemerkung von dir. Du meinst, ich würde viel mit Zitaten arbeiten. Wenn jemand meine Vorstellungen exakter, kürzer, eleganter, origineller formulierte – warum nur das anbieten, was auf dem eigenen Mist gewachsen ist? Aber das hat mir niemand aufgezwungen – das ist meine Freiheit.

Passt ein wenig zu dem, was ich aus deinem letzten Brief zitiere: „Sondern einfach um das Gefühl, tun und lassen zu können, was ICH will, denn das ist MEIN Leben, das ich führe und niemand darf mir bestimmen, was ich zu tun habe und was nicht.“ Ich will das obige mit den Zitaten – und ich bin so frei darauf zu pfeifen, ob dir oder anderen das passt.

„Fängt man aber an, sein Weltbild zu hinterfragen und sich neu zu orientieren, fällt einem auf, dass man gar nicht so frei ist, wie einem immer weis gemacht wird.“

Wer macht dir das vor? Überall wurde dir von klein auf erläutert, dass sich der kleine Mensch an aus Erfahrung (Man tatscht nicht mit der Hand auf die glühende Herdplatte!) oder gesellschaftlicher Notwendigkeit (Man rennt nicht bei Rot über die Kreuzung!) gewonnene und erprobte Regeln halten soll. 

Die Eltern sagen aber „muss“! Weil sie bis zur Volljährigkeit rechtliche Verantwortung für ihre Kinder tragen – welche den Fragen unter gutefrage.net nach zu urteilen, schon mit 13-14 Jahren rechtliche Verantwortung auf sich nehmen möchten (in WG ziehen, ausreißen …). 
Sie, du eingeschlossen, vergessen, dass die „Alten“ schon vor vielen Jahren beschlossen haben, die Volljährigkeitsgrenze von 21 Jahren auf 18 Jahre zu senken! Vielleicht regen die heutigen Jugendlichen einmal an, diese auf 6 Jahre herabzusetzen -)).

„Du musst mir nicht sagen, was ich zu tun habe und - um Gottes Willen! - bloß nicht versuchen, mich von außen zu verändern.“ 

Wie passt dieser Satz zu meine letzten Worten im vorherigen Brief an dich: 
„Ich rate dir den Mittelweg. Komme in die Wirklichkeit, ohne die Fähigkeit zum Träumen einzubüßen. Nur: trenne beides. Werde du selbst und bleibe es.“

Meine zweite Tochter war zu ihrem Abi 18 Jahre geworden und überraschte uns mit der Bemerkung, sie wolle (gerade waren wir „wiedervereinigt“ worden) trampend ein Jahr durch ihr Vaterland ziehen. Das tat sie dann auch. Als sie nach 8 Monaten heim kam, hatte sie als Kellnerin, Postbotin, Kindermädchen und so gearbeitet und sich vom Ersparten eine Kraxe gekauft sowie einen guten Fotoapparat. Sie hatte die nächste Überraschung in petto. In der Ostasienabteilung des Pergamon-Museums hatte sie mit Freundinnen bei dem leitenden chinesischen Professor an Nachmittagen nach der Schule Kalligraphie-Unterricht genommen. Von ihm war die Begeisterung für sein Heimatland übergesprungen. Sie wolle nach China – per Eisenbahn. Ihre Mutti heulte, ich bewunderte meine zur Persönlichkeit erzogene Tochter. Wir berieten einiges. Dann Abfahrt von Berlin-Ostbahnhof über Moskau. Ihre russische Mutti weinte wieder bitterlich, ich blieb gefasst. Unser Kind (sprach damals erst Deutsch, Russisch, Englisch und Schwedisch – letztes Abendschule) lernte unterwegs einen jungen Moskauer kennen, dazu noch 11 weitere junge Abenteurer. Da der junge Russe eine Mutter in der Eisenbahnverwaltung hatte, halfen beide, viel rascher als üblich 12 Fahrkarten nach Peking zu besorgen. 
In kleinen Gruppen und zum Schluss solo kam unsere Tochter bis an die vietnamesische Grenze. Nach einem Vierteljahr trafen wir sie auf dem Ostbahnhof wieder – glücklich, braungebrannt und abgemagert. Sie hat danach Sinologie studiert, ein Jahr auch in China.

Aus dem größten Teil deines Briefes folgt, dass du „planst“ – das bedeutet, du überdenkst. Das ist gut.
Außerdem bin ich sicher, dass du für deine Träume keine „Anregung“ brauchst, aus der Verbrecher Milliarden einstreichen.

Die Hilfe für eine behinderte Person als Möglichkeit, jemandem mit viel eingeschränkterer mechanischer Freiheit beizustehen und zu erfahren, wie der Mensch sich als „Persönlichkeit“ durchsetzt, wiederhole ich als praktikablen Rat. Bei der Person gilt das Lied „Die Gedanken sind frei“ sicher ganz eindeutig.

Auch www.neudeutschland.org/ empfehle ich als letztes nochmals. Selbst, wenn du zuvor erst deine Erfahrungen mit der Wirklichkeit machst.

Aus Fehlern lernt man – erwirbt die wichtige Lebenserfahrung. Es wird manchmal nur etwas „teurer“(nicht unbedingt in Euro oder Dollar).

Danke für die guten Worte zum Schluss. Ich hatte auch Hunger auf Spinat. Andere ekelten sich. So verschieden sind wir eben.

Bleibe so, dass diese vor kurzem erst erinnerten Worte von Robert Browning dein Leben lang auf dich zutreffen können:
„Manche Menschen sehen die Dinge, wie sie sind, und fragen: 'Warum?' Ich wage, von Dingen zu träumen und frage: 'Warum nicht?' “


Alles Gute, Gesundheit und Erfolg wünscht dir

Siegfried

Homosexuelle Grüne Woche?


Was ist das für eine Überschrift?
Eine provokative! Ganz bewusst!

Als ich erstmals auf der „Grünen Woche“ war, haben mich als Jungen vom Dorf die ausgestellten Tiere vor allem interessiert. Soweit ich mich erinnern kann, waren die Boxen beschildert mit „Hochleistungskuh“ und „Hervorragender Zuchtbulle“ – bei Schweinen, Schafen und so weiter ähnliche Aufschriften.
Nirgends war zu lesen: „Hier sehen Sie das unfruchtbarste Tier aus unserer Zucht.“

Alle so genannten „Love-Paraden“ sind bei weitem nicht mit der „Grünen Woche“ zu vergleichen. Denn da geht es um die Schaustellung der „Unfruchtbaren“. Lässt sich als Spektakel aber vermarkten.
Nach meiner von der Genetik gestützten Meinung sind Homosexuelle und Lesben, deren Existenz seit Jahrtausenden bekannt ist, nichts anderes als eine wahrhaft „fruchtlose" Variation der Natur zur Verbesserung der menschlichen Art.
Wie haben diese bedauernswerten, von ihrer Schöpfung zum persönlichen Aussterben innerhalb einer Generation verurteilten „anders Fühlenden" sich trotzdem als Gruppe ständig aus dem Lebenskreislauf aller anderen erneuert?
Für mich ist schon dies ein Beweis dafür, dass die blinde Natur ständig nach dem Prinzip der zufälligen Auswahl von genetischen Informationsträgern sowohl bei der Veränderung der Menschen als auch aller anderen Geschöpfe handelt! Da die Personen meistens körperlich gesund sind, lehne ich es ab, die psychologisch begründete Erscheinung als Krankheit zu betrachten.
Diese Menschen haben in der Vergangenheit sowohl in Deutschland als auch in der Sowjetunion Verfolgungen und Demütigungen ertragen – hin bis zu den Konzentrationlagern. Überleben konnten sie dort nur bei Vorhandensein echter, starker Gefühle. Von Liebe. Von Zärtlichkeit. Und das hat alles nichts mit dem Sex zu tun, welchen viele „Normale“ leider nicht selten als das Wesentlichste in einer Liebesbeziehung ansehen.

Wie ich zum Thema kam?
Weil in einer russischen Fernsehsendung vom 04.04.2012 eine dermaßen demagogische Attacke gegen die „Andersgearteten“ geritten wurde, dass ich mich wehren muss. Ich bin ein normaler Mann – aber versuche, gerecht zu sein.

Wenn in der Sendung, von der ich nur einen Teil sah, ein orthodoxer Priester aus der Thora und der Bibel Stellen zitiert, in welchen der Beischlaf zwischen Männern verurteilt wird, habe ich eine sehr direkte Frage: ist Ehrwürden unbekannt, dass sowohl in katholischen als auch orthodoxen „Männergesellschaften“ (Seminaren, Klöstern) diese Art persönlicher Beziehungen entgegen der religiösen „Dienstanweisung“ (Bibel,Thora) von gegenseitigem Einverständnis hin bis zu Pädophilie nachweislich nicht ausgerottet werden konnten?

Ich erfuhr von einer Bestimmung in Russland, welche die Propagierung von Homosexualität unter Jugendlichen unter Strafe stellt.

Das verstehe ich so nicht.
Kinder sollen die Welt verstehen lernen.

In erster Linie von Eltern, welche von ihr die rechten Vorstellungen haben.

Ein Homosexueller und eine Lesbe sind in erster Linie nicht allgemeingefährlich. Sie lieben – aber anders. Sie lieben Personen von gleichem Geschlecht. Daran sind sie unschuldig. Die Natur hat sie so geschaffen. Das müssen die Eltern der so fühlenden Kinder verstehen lernen. Durch dieses ihr Kind wird es selten dazu kommen, dass die Familie wie gewünscht weiter fortgepflanzt wird.


Die Kinder und auch die Erwachsenen, welche Ihresgleichen lieben, müssen ihrerseits akzeptieren, dass ein „marktschreierisches zur-Schau-stellen“ dieser Anomalität – zumindest für mich – etwas davon hat, dass ein von etwa 11 % der Weltbevölkerung befolgtes Verhaltensmuster unnötig der Kritik vor allem derjenigen ausgesetzt wird, die es nicht besser wissen. Und zum Spektakel verkommt!

Hier betone ich nochmals: wenn ein Mann einen Mann liebt und eine Frau eine andere Frau – dann darf deren echtes Gefühl keine Diskussionsgrundlage für Verurteilungen sein. Es ist, nebenbei gesagt, auch einfacher, mit jemandem klar zu kommen, dem deine Art zu denken vertraut ist.

Andererseits gehe ich auch nicht auf die Straße – obwohl ich zur neunfachen Mehrheit gehöre – und feiere öffentlich unter der Losung „Ich liebe meine eigene Frau – und auch ein wenig allen anderen Damen!“.  Erwarte auch nicht, dass sich andere anschließen und Homosexuelle sowie Lesben am Straßenrand uns beklatschen.

Wenn ich mich nicht irre, hat der Kubaner Ernesto Cardenal einmal gesagt: „Solidarität – das ist die Zärtlichkeit der Völker." Ich meine: „Zärtlichkeit ist die Solidarität der Liebenden in einer immer härter werdenden Welt." Und das gilt für alle – gewissermaßen als Abschluss zu allem oben gesagten.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger

Kein Ende mit Fantasy ...



Hey Siegfried!
Nur zur Information, ich lese mir grundsätzlich alle Beiträge durch, nicht, dass du denkst, ich würde es nicht machen, nur weil ich auf manche nicht antworte. Den meisten Beiträgen kann ich eben nur Zustimmung gegenüberbringen und ich antworte lieber gar nichts als einen sinnlosen Einzeiler.
Zu deinem Beitrag: Ich glaube, du siehst das alles ein bisschen zu genau. Natürlich war ich im Mutterleib gefangen. Und mir ging es auch nicht darum, den Begriff 'frei' möglichst genau zu definieren. Sondern einfach um das Gefühl, tun und lassen zu können, was ICH will, denn das ist MEIN Leben, das ich führe und niemand darf mir bestimmen, was ich zu tun habe und was nicht. Und ist das in unserer heutigen Gesellschaft überhaupt möglich? Nein, eben nicht. Nun ja, das mag auf den ersten Blick zwar nicht schlimm erscheinen, es ist eben "Alltag", so wie du es schön ausgedrückt hast, man ist es nicht anders gewöhnt. Fängt man aber an, sein Weltbild zu hinterfragen und sich neu zu orientieren, fällt einem auf, dass man gar nicht so frei ist, wie einem immer weis gemacht wird. Natürlich, ich bin froh, nicht in Nordkorea zu leben. Oder in der ehemaligen DDR. Da wäre ich durchgedreht. Aber ist das ein Grund, weichere Fesseln zu lieben?
Kein Mensch sollte einem anderen bestimmen, was er zu tun oder lassen hat! Betonung liegt auf 'sollte'.
 Und im Grunde ist man auch frei. Ich kann tun und lassen, was ich will. Ich kann die Schule schwänzen. Ich kann rausgehen und Leute grundlos erschießen, obwohl ich das natürlich nie machen würde. Das 'Problem' sind eben die Konsequenzen.
Deswegen zum Einen die Bewunderung des Anarchismus. Aber mir ist bewusst, dass der Anarchismus nie seine Durchsetzung finden wird, weil allein schon durch die Medien ein völlig falsches Bild vermittelt wird, eben 'Chaos', 'Krieg' und so weiter, dabei bedeutet es genau das Gegenteil. Ein wirklich erstrebenswerter Zustand des Zusammenlebens. Also, Anarchie geht nicht, also was bleibt mir, wenn ich kein Straßenpenner werden will? 
Genau. Die Flucht in die Natur. Weg von all dem Stress und den Zwängen. Ich will auch nicht unbedingt die ganze Zeit an einem Ort bleiben. Mir würde gelegentliches Wandern und Übernachten im Wald wohl vorerst schon reichen. Dazu habe ich mich entschlossen: Ich will erst mal wandern gehen und gucken, ob meine Vorstellung von Freiheit überhaupt etwas für mich ist. Im Notfall kann ich immer noch zum 'normalen' Leben zurückkehren. Dann träume ich eben weiter.
Du musst mir nicht sagen, was ich zu tun habe und - um Gottes Willen! - bloß nicht versuchen, mich von außen zu verändern. Mein Panzer von Traumwatte gehört im Endeffekt immer noch mir selbst. 
So ist das Leben. Wer sagt mir, dass meine Vorstellungen von der Welt die richtigen sind? Niemand. Also soll ein Mensch, der glücklich damit ist, 12 Stunden täglich vor dem PC zu hängen, das doch auch tun. Würde man ihn verstellen, weil man selber denkt, dass das kein richtiges Leben für ihn wäre, würde er wohl unglücklich werden. Man kann die eigenen Vorstellungen von einem 'richtigen' Leben eben nicht auf andere übertragen. Toleranz selbst gegenüber Intoleranz. Und das Wichtigste: Akzeptanz. Ich selber kenne so einen Menschen, ein wirklich freundlicher Zeitgenosse, der wirklich den ganzen Tag vor dem PC verbringt. Er hat kein Problem damit, es zuzugeben und wieso sollte ich versuchen, etwas an seiner Position zu ändern? Das Gleiche ist auf uns anwendbar: Lass mich bitte in meinen Träumen schwelgen, ich werde gewiss nicht so töricht sein und mich ohne irgendwas in den Busch setzen. Nein, da will ich doch wenigstens einen Rückhalt haben. Tja, der Spruch "Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.", mag zwar wahr sein und schön klingen, aber ich hatte nie vor, mich anfangs auch nach ihm zu richten. 
Ratschläge nehme ich dankend an, und ich bin dankbar für die vielen Antworten hier, manche machen einen wirklich reicher (im Geiste). Und ich habe nun, wie oben beschrieben, erstmal einen Plan. Ich plane, ja. Oder mache ich einen Fehler und ist Toleranz gegenüber gewissen Lebenshaltungen nicht angebracht? Kläre mich dann hier bitte auf.
So viel dazu. Ansonsten habe ich jetzt erstmal nicht viel zu antworten.
Insofern...
Grüße & mögen Glück und Gesundheit dich weiterhin begleiten!
Tobi
P.S.: Ein Problem mit Spinat hatte ich noch nie gehabt. :-)

Weiter mit Fantasy ... oder Schluß?


Guten Tag Fantasy, heute will ich von meiner Seite unseren Dialog beenden. Denn du schränkst meine Denk“freiheit“ ein. Ja, du! Schon drei Tage denke ich beim Morgenspaziergang mit Hund nur daran, wie ich durch deinen Panzer von Traumwatte komme.
Als erstes bitte ich dich, dir unter SYNONYME.DE einmal anzuschauen, was unter „frei“ alles verstanden wird. 188 Bedeutungen in 17 Gruppen! Eine leere Wohnung ist frei – z. B.  Ich werde mich beschränken und nur auf „unabhängig“ beziehen. Das sind im menschlichen Denken entstandene  Begriffe.

Du sagst: „Wir werden frei geboren.“
Nackt ist auch ein Synonym von „frei“. Du übersiehst in deiner „Freiheitssehnsucht“, dass du weder vor noch nach der Geburt „unabhängig“ warst. In der Gebärmutter „gefangen“ – 9 Monate. Geboren wie alle verschleimt und voll Blut – „frei“ von allem? Der erste Schrei nicht „Freiheit“, sondern „Luft“, man hatte die Verbindung zur Sauerstoffversorgung durch Mutti abgeschnitten. Dann kam bald dein Geschrei nach Milch aus Muttis Brust. Später wurdest du „gezwungen“ andere Speisen zu essen (verständlich bei Spinat), damit dein Körper sich gesund entwickelte. Danach wurdest du „genötigt“ wie alle anderen zu lernen – sprechen und was die Begriffe bedeuten. Der Schulzwang (Schulpflicht) führte dazu, dass du ausdrücken kannst, was heute auf deiner Seele lastet …

Erlaube, dass Andere ihre Meinungen haben. Darunter die Herren J. R. R. Tolkien und Siegfried Newiger. Deine Hinwendung zu uns beiden kommt mir vor wie in einem mittelasiatischen Buch beschrieben: „Nasreddins Abenteuer“.

Ein reicher Geizhals stürzte in einen Teich und war am Ertrinken, weil er nie Schwimmen gelernt hatte. Ein Vorübergehender wollte ihn retten, beugte sich weit über das Ufer und rief. „Gib mir deine Hand.“ Der Geizhals ging unter, tauchte wieder auf, schrie, die Hand reichte er aber nicht. Nasreddin kam herbei und sagte: „Er versteht dich nicht.“ Er beugte sich über das Ufer und rief: „Nimm meine Hand.“ Der Reiche packte zu  und wurde gerettet.

Was du als „Gefängnis“ empfindest, sind „natürlich, gesellschaftlich vorgegebene Randbedingungen“, wie ich sage. Deine diesbezüglichen Empfindungen sind „Hirngespinste“. Ihr Bezug zur täglichen Wirklichkeit ist, diese wirkliche Lebensform als „zwangsbetont“ (Gewalt) abzulehnen. Die Auffassung hast du „freiwillig“ von anderen übernommen.
Hoffentlich bekommst du nie „Körperkontakt“, mit sich „absolut uneingeschränkt frei“ fühlenden Personen, die alle über ihren Weg laufenden jungen und alten Leute um deren Geld, Handy (ach ja, hast du ja nicht) erleichtern und das bei Widerstand aus denen herauszuprügeln. Die dir nicht glauben, dass du so „frei“ bist, darauf zu verzichten. Da wirst du froh sein, wenn Staatsgewalt auftaucht. Die „Staatsdiener“ zeigen manchmal auch rechtswidrige Verhaltensweisen – ich kann dir Literatur dazu empfehlen. Ich schreibe, was ich weiß.

Es gibt den russischen Millionär Hermann Sterligow. Den habe ich im Interwiev gesehen beim von mir bevorzugten ukrainischen Fernseh-Journalisten, Dimitri Gordon, intelligent, gebildet, scharfzüngig. Sterligow hat sehr eigene Ansichten. Als er den „Drang nach Freiheit“ verspürte (unter anderem hatte man seine neu erbaute Luxusvilla in bester Moskauer Lage niedergebrannt), zog er mit Frau und 5 Kindern in ein winziges russisches Dorf, das keine Straßenanbindung hat. Er lebt dort mit ihnen ohne Wasserleitung, Zentralheizung, Elektroenergieversorgung und  Supermarkt als Ackerbauer und Viehzüchter. Zweimal wöchentlich kommt eine Lehrerin zu den Kindern. Er erzieht seine Kinder in bester orthodoxer Gläubigkeit. Ihm und den Familienmitgliedern – gefällt dieses ungebundene, naturgeprägte Leben. Sagt er. Mit dem nötigen Kleingeld im Hintergrund kann man da schon gewisse Sorgen vergessen … Er hat bis auf Weiteres Interwievs abgesagt. Den Inhalt eines großen Weinkellers – teuerste Weine und Kognaks – hat er verschenkt, sich das Rauchen abgewöhnt. Handy hat er ebenfalls nicht.

Ein Freund in Kiew hat als junger Mann erkannt (in der Sowjetunion!), dass ihn die Lehre an der Universität weder vom Inhalt noch von der Form weiterbringt. Er hat sich neben seiner Arbeit hinter interessierende Fachbücher gesetzt, selbst gelernt, was ihn interessierte und fachlich weiter brachte. Ohne akademischen Abschluss ist er im Bereich Programmierung heute sogar auf internationalen Konferenzen zu speziellen Problemen gefragt. Er ging seinen Weg!

Dann gibt es den „Satire versprühenden Philosophen“ (wie ich ihn bezeichne) Michail Schwanetzky. Von allen mit gesellschaftlichen Erscheinungen nicht eben zufriedenen Personen und Freunden bissigen Humors geliebt. Er „riskiert eine Lippe“, wie es in Deutschland heißt. Vom oben genannten  Dimitri Gordon interwievt und gefragt, wie er denn Freiheit definieren würde, kam nach kurzem Überlegen „Immer ich selbst bleiben!“

Lieber Fantasy, was bleibt mir, dir zu wünschen?

Jene, die „Freiheit“ praktisch erlebt haben, sagten ihre Meinung unter deiner Frage.
Sich von einem Traum trennen, ist schwer.
Ich rate dir den Mittelweg.
Komme in die Wirklichkeit, ohne die Fähigkeit zum Träumen einzubüßen.
Nur: trenne beides.          
Werde du selbst und bleibe es.

Vielleicht gewinnst du FreundIn, wenn du jemand mit eingeschränkten körperlichen Möglichkeiten deine Hilfe und Freundschaft anbietest. Nicht darauf warten, dass die/der dich bittet, sondern aktiv auf die Person zugehen.

Gern würde ich von dir hören.
Keine Träumerei.

Bleibe recht gesund!

Siegfried 

Netter und übler Aprilscherz ...

Das war am 1. April 2006. In der Ukraine gutes Wetter, deshalb die Entscheidung: mit Freunden zum Picknick in die Frühlingslandschaft, an den Fluss Ros. Meine Natascha hatte schon einige Aprilscherze erfolgreich an Mann und Frau gebracht. Bevor wir die Wohnung verließen, kam die Weisung: "Nimm mal deinen deutschen Chip für das Handy mit." Meine Frage weshalb wurde mit "Später!" brutal abgewimmelt.

Während wir auf dem mit Plastikfolien und Decken bedeckten Erdboden alle Futteralien und Getränke malerisch verteilten, forderte meine Gute den Chip von mir und wechselte den vom ukrainischen Provider gegen den deutschen aus. Immer noch, ohne mir etwas zu erklären.

Wir hatten zu essen angefangen, die ersten beiden Wodkas (ohne die Kraftfahrer) waren fast im Blut, als Natascha energisch Ruhe forderte. Sie wählte eine Nummer und sagte, als sie Verbindung bekam: "Guten Tag, Svetik. Jage den Hausfreund raus und kaufe etwas zu Essen ein. Wir sind bei Küstrin und werden etwa in einer Stunde bei dir sein." Dann schaltete sie ab.

Die damalige Studentin Svetlana, vor die Tatsachen gestellt, prüfte die Nummer des Anrufenden. Sie überzeugte sich - meine deutsche Handynummer. Natascha gab Kommando: "Pascha, stell dein Handy auf Lautsprecher." Der gehorsame Sohn tat wie angewiesen.

Nach etwa einer Minute ein Anruf und alle hörten Svetas aufgeregte Stimme: "Pascha, warum kommen Siegfried  und Mutti so überraschend nach Berlin?" "Na, weil heute ein besonderer Tag ist!" "Was denn für ein besonderer Tag?" "Schau mal auf den Kalender." Eine recht kurze Pause. Sveta denkt extrem rasch und genau. Dann "Ihr habt mich reingelegt." Alles andere ging im homerischen Gelächter der Picknick-Gesellschaft unter.

Am heutigen Morgen fand ich etwas im Internet, das für mich ein extrem übler Aprilscherz ist.

Er sollte juristisches Nachspiel haben. Darüber werde ich berichten. Wenn die Zeit dafür reif ist.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger