Guten
Tag Fantasy, heute will ich von meiner Seite unseren Dialog beenden. Denn du
schränkst meine Denk“freiheit“ ein. Ja, du! Schon drei Tage denke ich beim
Morgenspaziergang mit Hund nur daran, wie ich durch deinen Panzer von
Traumwatte komme.
Als
erstes bitte ich dich, dir unter SYNONYME.DE einmal anzuschauen, was unter
„frei“ alles verstanden wird. 188 Bedeutungen in 17 Gruppen! Eine leere Wohnung
ist frei – z. B. Ich werde mich beschränken
und nur auf „unabhängig“ beziehen. Das sind im menschlichen Denken
entstandene Begriffe.
Du sagst:
„Wir werden frei geboren.“
Nackt
ist auch ein Synonym von „frei“. Du übersiehst in deiner „Freiheitssehnsucht“,
dass du weder vor noch nach der Geburt „unabhängig“ warst. In der Gebärmutter
„gefangen“ – 9 Monate. Geboren wie alle verschleimt und voll Blut – „frei“ von
allem? Der erste Schrei nicht „Freiheit“, sondern „Luft“, man hatte die
Verbindung zur Sauerstoffversorgung durch Mutti abgeschnitten. Dann kam bald
dein Geschrei nach Milch aus Muttis Brust. Später wurdest du „gezwungen“ andere
Speisen zu essen (verständlich bei Spinat), damit dein Körper sich gesund
entwickelte. Danach wurdest du „genötigt“ wie alle anderen zu lernen – sprechen
und was die Begriffe bedeuten. Der Schulzwang (Schulpflicht) führte dazu, dass
du ausdrücken kannst, was heute auf deiner Seele lastet …
Erlaube,
dass Andere ihre Meinungen haben. Darunter die Herren J. R. R. Tolkien und
Siegfried Newiger. Deine Hinwendung zu uns beiden kommt mir vor wie in einem
mittelasiatischen Buch beschrieben: „Nasreddins Abenteuer“.
Ein
reicher Geizhals stürzte in einen Teich und war am Ertrinken, weil er nie
Schwimmen gelernt hatte. Ein Vorübergehender wollte ihn retten, beugte sich
weit über das Ufer und rief. „Gib mir deine Hand.“ Der Geizhals ging unter,
tauchte wieder auf, schrie, die Hand reichte er aber nicht. Nasreddin kam herbei
und sagte: „Er versteht dich nicht.“ Er beugte sich über das Ufer und rief:
„Nimm meine Hand.“ Der Reiche packte zu
und wurde gerettet.
Was
du als „Gefängnis“ empfindest, sind „natürlich, gesellschaftlich vorgegebene Randbedingungen“,
wie ich sage. Deine diesbezüglichen Empfindungen sind „Hirngespinste“. Ihr
Bezug zur täglichen Wirklichkeit ist, diese wirkliche Lebensform als
„zwangsbetont“ (Gewalt) abzulehnen. Die Auffassung hast du „freiwillig“ von
anderen übernommen.
Hoffentlich
bekommst du nie „Körperkontakt“, mit sich „absolut uneingeschränkt frei“ fühlenden
Personen, die alle über ihren Weg laufenden jungen und alten Leute um deren
Geld, Handy (ach ja, hast du ja nicht) erleichtern und das bei Widerstand aus
denen herauszuprügeln. Die dir nicht glauben, dass du so „frei“ bist, darauf zu
verzichten. Da wirst du froh sein, wenn Staatsgewalt auftaucht. Die
„Staatsdiener“ zeigen manchmal auch rechtswidrige Verhaltensweisen – ich kann
dir Literatur dazu empfehlen. Ich schreibe, was ich weiß.
Es
gibt den russischen Millionär Hermann Sterligow. Den habe ich im Interwiev
gesehen beim von mir bevorzugten ukrainischen Fernseh-Journalisten, Dimitri
Gordon, intelligent, gebildet, scharfzüngig. Sterligow hat sehr eigene
Ansichten. Als er den „Drang nach Freiheit“ verspürte (unter anderem hatte man
seine neu erbaute Luxusvilla in bester Moskauer Lage niedergebrannt), zog er
mit Frau und 5 Kindern in ein winziges russisches Dorf, das keine
Straßenanbindung hat. Er lebt dort mit ihnen ohne Wasserleitung,
Zentralheizung, Elektroenergieversorgung und Supermarkt als Ackerbauer und Viehzüchter.
Zweimal wöchentlich kommt eine Lehrerin zu den Kindern. Er erzieht seine Kinder
in bester orthodoxer Gläubigkeit. Ihm und den Familienmitgliedern – gefällt
dieses ungebundene, naturgeprägte Leben. Sagt er. Mit dem nötigen Kleingeld im
Hintergrund kann man da schon gewisse Sorgen vergessen … Er hat bis auf
Weiteres Interwievs abgesagt. Den Inhalt eines großen Weinkellers – teuerste
Weine und Kognaks – hat er verschenkt, sich das Rauchen abgewöhnt. Handy hat er
ebenfalls nicht.
Ein
Freund in Kiew hat als junger Mann erkannt (in der Sowjetunion!), dass ihn die
Lehre an der Universität weder vom Inhalt noch von der Form weiterbringt. Er
hat sich neben seiner Arbeit hinter interessierende Fachbücher gesetzt, selbst
gelernt, was ihn interessierte und fachlich weiter brachte. Ohne akademischen
Abschluss ist er im Bereich Programmierung heute sogar auf internationalen
Konferenzen zu speziellen Problemen gefragt. Er ging seinen Weg!
Dann
gibt es den „Satire versprühenden Philosophen“ (wie ich ihn bezeichne) Michail
Schwanetzky. Von allen mit gesellschaftlichen Erscheinungen nicht eben
zufriedenen Personen und Freunden bissigen Humors geliebt. Er „riskiert eine
Lippe“, wie es in Deutschland heißt. Vom oben genannten Dimitri Gordon interwievt und gefragt, wie er
denn Freiheit definieren würde, kam nach kurzem Überlegen „Immer ich selbst
bleiben!“
Lieber
Fantasy, was bleibt mir, dir zu wünschen?
Jene,
die „Freiheit“ praktisch erlebt haben, sagten ihre Meinung unter deiner Frage.
Sich
von einem Traum trennen, ist schwer.
Ich
rate dir den Mittelweg.
Komme
in die Wirklichkeit, ohne die Fähigkeit zum
Träumen einzubüßen.
Nur: trenne beides.
Werde
du selbst und bleibe es.
Vielleicht
gewinnst du FreundIn, wenn du jemand mit eingeschränkten körperlichen
Möglichkeiten deine Hilfe und Freundschaft anbietest. Nicht darauf warten, dass
die/der dich bittet, sondern aktiv auf die Person zugehen.
Gern
würde ich von dir hören.
Keine
Träumerei.
Bleibe
recht gesund!
Siegfried
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