Heute, zum 12. April, der in
Russland als "Tag der Kosmonautik" begangen wird, habe ich Grund für
eine besondere Erinnerung.
Es war im warmen Herbst 1967, vor
also 45 Jahren. Als "Diensthabender der Gruppe" (Studenten der
Fachrichtung "Elektrische und Spezialausrüstung", Fakultät 3 der
Militärakademie namens Shukowski in Moskau) hatte ich meine Aufgabe zu spät
begonnen. Ich sollte in der Pause aus einem Labor ein Gerät holen, an welchem
der Lektor der folgenden Stunde uns einige technische Voraussetzungen für das
Folgethema erläutern wollte.
Das Labor lag im Gebäude über den
Hof. Also im Laufschritt dorthin. Mit meinem damals für den Zuhörer noch"gewöhnungsbedürftigem" Russisch gelang es mir
nicht sofort zu erklären, was ich sollte und wollte. Dann die Formalitäten ...
einschließlich Unterschrift.
Zurück über den
Hof erneut im Laufschritt. Allerdings gemäßigt, weil das geholte Teil
nicht herunterfallen sollte.
Und da kam Juri!
Als einziger außer den
Chefs und ihren Stellvertretern hatte er das Recht, in den Innenhof des
Objektes mit privatem Fahrzeug einzufahren.
Als er in Frankreich war, hatte er
von der Firma "Peugeot" ein knallrotes Cabriolet geschenkt
bekommen. Man hatte ihm dieses belassen.
Es gibt ein russisches Sprichwort:
"Wir spannen lange an, um danach umso rascher zu fahren ."
Der Jagdflieger und Kosmonaut, gewöhnt an ganz andere Geschwindigkeiten, raste also in den Hof, durch einen Torbogen, hinter dem ich ihn nicht hatte sehen können. Also Vollbremsung von uns beiden! Beim "Peugeot" Kreischen der Bremsen und Quietschen der Reifen - beim mir erhöhter Puls.
Der Jagdflieger und Kosmonaut, gewöhnt an ganz andere Geschwindigkeiten, raste also in den Hof, durch einen Torbogen, hinter dem ich ihn nicht hatte sehen können. Also Vollbremsung von uns beiden! Beim "Peugeot" Kreischen der Bremsen und Quietschen der Reifen - beim mir erhöhter Puls.
An dieses folgende, ganz nur "mein
Lächeln" Juris für mich und an seine elegante Handbewegung "Bitte gehe, ich habe
vielleicht etwas mehr Zeit" werde ich mich mein Leben lang erinnern.
Deshalb hat sein Tod - nur ein halbes
Jahr später und sechs Tage nach meinem 30. Geburtstag, mich auch ganz besonders
betroffen.
Heute ist der Tag, der anlässlich seines Starts vor 51 Jahren zu einem besonderen Tag für alle jene erklärt wurde, welche in Russland mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Flügen in den Weltraum beschäftigt sind.
Ein Tag auch stillen, frohen Gedenkens an den ersten Menschen im Weltall.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
Heute ist der Tag, der anlässlich seines Starts vor 51 Jahren zu einem besonderen Tag für alle jene erklärt wurde, welche in Russland mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Flügen in den Weltraum beschäftigt sind.
Ein Tag auch stillen, frohen Gedenkens an den ersten Menschen im Weltall.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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