Auserwählte/r?


Der Post stammt vom 05.04.2012 aus meinem Blog "Reich-weil-gesund". Den Blog beende ich. Aber das Thema ist interessant. Also hierher übernommen.

Vorgestern suchte ich eifrig im Internet.
                Mein Ziel war, etwas mehr zu Nahrungsintoleranz und Nahrungsallergien zu erfahren. Denn wenn ich jemandem anbiete, nach meinem e-Book „Die Raubtier-Diät“ abzunehmen – dann sollte ich doch wissen, wer sich darauf einlassen darf. 
                 Selbst habe ich mit der Anleitung gelebt und beste Erfolge erreicht. In 3 Monaten 15 Kilogramm abgenommen und das 6 Jahre lang stabil gehalten!

                Wesentlich war, dass Intoleranz gegen Nahrungsmittel bedeutet: heftige Gegenreaktionen des menschlichen Körpers treten erst nach Verzehr einer gewissen Menge Nahrung auf. Bis dahin wird das Essen bzw. ein Bestandteil toleriert. 

Bei Nahrungsallergien kommt es zu einer sofortigen Reaktion des Körpers auf geringste Mengen eines Nahrungsmittels oder auf einen seiner Bestandteile. 
Jederzeit kann ein beliebiger Mensch eine Lebensmittel-Unverträglichkeit oder eine Allergie gegen ein Nahrungsmittel oder eine Substanz darin entwickeln.

Aber das Ergebnis meiner Suche zum Teil „gesund essen“ war noch schockierender! Da kam erneut das heraus, was ich im Post „Eine/r unter / Milliarden? Ich bin trotzdem etwas Besonderes!“ auf meinem Blog  http://erlebnis-leben.blogspot.com/ geschrieben hatte, ohne zu ahnen, dass es noch viel unterschiedlicher ist!

Beispielsweise empfehle ich unter anderem Hülsenfrüchte und alle Kohlarten, um sich gesund zu ernähren, auch vorbeugend gegen Krebs. In deutschen Krankenhäusern wurden recht genaue Befragungen durchgeführt, um Patienten mit passender Schonkost zu versorgen. Nach den Ergebnissen vertragen rund 30 % der Befragten keine Hülsenfrüchte, Kohlsorten und Sauerkraut sind für 15 – 20 % der befragten Personen nicht zuträglich.

Was folgt daraus logisch? Gut, es waren Kranke, die vielleicht etwas empfindlicher reagieren. Nur ist sicher, dass sie nach dem Gesunden den Teil der Bevölkerung bilden, der meine Empfehlungen kaum umsetzen kann.

Wie kommentiere ich das heute?
Wenn Mutter Natur einerseits Obst, Gemüse, Gewürze und anderes erzeugt, andererseits Geschöpfe erschafft, welche diese Gaben nicht vertragen – dann müssen diese Personen eifrig suchen, was ihnen hilft. Oder sich damit abfinden, dass sie nicht zu den Auserwählten gehören …

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger






Sie sind nicht besser als meine Frau!


Der Post wurde am 04.04.2012 geschrieben und veröffentlicht. Aber der Blog geht aus dem Netz. Wäre schade um den Post ...

Wie ich das behaupten kann, das Sie nicht besser als mein Küchenwunder sind? Meine Damen, es geht hier nicht darum, was Sie für Fantasie unter der Bettdecke entwickeln - was mir eventuell gefallen könnte ... Denn auch Sie sind gemeint, meine Herren - ohne die sexuelle Komponente.
Denn hier geht es um Gesundheit. 
Genauer: warum ich Sie alle in einen Topf stecke.


Anfang März war ich bei meinem Hausarzt in Berlin. Zu ihm gehe ich immer, wenn ich die Überweisungen zum Kardiologen brauche (jährliche Kontrolle meines Herzschrittmachers) oder zum Orthopäden (Spritze ins rechte Schultergelenk zum Anregen der Gelenkschmierung, einfach ausgedrückt). Überhaupt auch so - wie regelmäßig zu meiner hübschen, obwohl sechzig Jahre alten ukrainischen Zahnärztin.


Was soll das alles? Was geht Sie das an?
Eine ganze Menge. Denn jetzt kommt wieder meine Frau ins Spiel. Obwohl die Sie, meine Herren, nicht zu interessieren hat ...


Seit vielen Jahren zeige ich ihr am Beispiel, wie jeder sich fit halten und vorsorglich seine Gesundheit auf altersgerechtem Level halten kann. 
Dazu gehören gesund essen, sich viel bewegen, sich sinnvoll abhärten, den Arzt vorsorglich aufsuchen ...
Meine Frau ist eine gute Ehefrau - aber eben nur das. Obwohl das lebendige Beispiel täglich und sogar nächtlich neben ihr ist, kann sie sich nicht dazu aufraffen, ihm zu folgen. Angeblich fehlt ihr die Willenskraft. 


Sie wartet lieber wie die meisten unter Ihnen auch bis eintritt, was ein französischer Arzt so formulierte : "Unserem Verstand und denen, die uns wohlwollend raten, antworten wir "Später!" - aber wenn die Krankheit uns befiehlt, dann folgen wir sofort ohne Widerspruch." Dann geht es zum Arzt, werden Tabletten und Tropfen geschluckt, Spritzen mit Genuss wohin auch immer akzeptiert ...


Alles das ist mit langfristigem, nicht aufwendigem Vorbeugen wirkungsvoll zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern. 
Wie sagt man in Spanien? „Der Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen.“


Man kann jeden Tag beginnen, seine Gesundheit wie sein Werkzeug zu pflegen. Dazu ist allerdings ein wenig Umdenken nötig. Als erstes könnten Sie von meiner Website http://reich-weil-gesund.com/  das kostenlose e-Book "Die Schatzsuche"downloaden. Sie werden nach dem Lesen vielleicht ein wenig anders auf das Wunderwerk der Natur schauen, das "menschlicher Körper" heißt. 
Um danach sinnvoll zu handeln. Damit auf Sie nicht zutrifft, was Honoré de Balzacso formulierte: "Die Menschen, die sich rühmen, ihre Ansicht niemals zu wechseln, sind Toren, die an ihre Unfehlbarkeit glauben.“    


Bleiben Sie recht gesund!


Ihr


Siegfried Newiger




Was weiß unsere Jugend?

Dieser Post ist vom 02.04.2012, wurde vom auslaufenden Blog reich-weil-gesund übernommen, um nicht in der Versenkung zu verschwinden.
Unter gutefrage.net kam die selbstbewusst begründete Frage eines Sitzenbleibers, die mich erheiterte:

Wird unsere Jugend immer dümmer?

Leider kamen einige Antworten zusammen, die mich bedenklich stimmten.

Der russische Satiriker Michail Sadornow formuliert das sehr zeitgerecht (hier sinngemäß): "Ihre Prozessoren arbeiten rascher, nur enthalten die Files auf ihren Festplatten zu wenig brauchbare Informationen."

Bei Vorbereitung meines e-Books "Die Raubtier-Diät" und noch mehr des Kurses "Begleitet abnehmen" habe ich ja bewusst nach Nahrungsmitteln für gesundes Essen gesucht. Und fand unter den empfohlenen Fetten das Leinöl nicht.
Das hat für mich zwei Gründe: als mehr oder weniger "ins Essen der armen Leute" gehörend, kam es mit dem Wirtschaftswunder aus der Mode. Denn da kam ja das hochgelobte, aber sachlich nicht so hochwertige Olivenöl ins Land und auf die Tische. Also können junge Leute Leinöl nicht oder selten erinnern.

Dann fehlt eine entsprechende Propagierung auch auf Foren, die für gesunde Ernährung werben. Die werden ja eben auch von für mich (bin 75 Jahre alt) sehr jungen Menschen erstellt und besucht.

Deshalb breche ich hier eine Lanze für das Leinöl und andere unterbewertete Öle.

Leinöl – Superstar?

                Endlich habe ich es auch hier in der Ukraine kaufen können – Leinöl. Zuerst in einer Apotheke, später auch in einem Supermarkt.
            Warum das so etwas blogwürdiges sei?
            Weil dieses Pflanzenfett extrem unterschätzt wird!
Ich habe das bisher auch nur aus Nostalgie gegessen. Denn es war nach 1945 das erste Pflanzenfett, das wir relativ günstig bekamen, um unser Essen aufzuwerten. Es war vor allem in frischgepressten Zustand für die ewig hungrigen vier Söhne unserer Mutti eine Delikatesse. Vor allem wenn es Weißkäse (Quark) mit Zwiebeln und Pellkartoffeln dazu gab.
            Was soll die Nostalgie Ihnen?

            Wie sagte Aristoteles schon vor 2400 Jahren ganz richtig:
"Beginn aller Wissenschaft ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind."
             
             Deshalb habe ich im Internet nachgefasst.
             Um niemanden zu kränken, zitiere ich anonym und leicht verändert. "Fett ist nicht gleich Fett. Bevorzugen Sie pflanzliche Fette - hochwertige Öle wie Raps- und Sojaöl." Diese Aussage findet sich ähnlich überall. Sie ist im Prinzip richtig.
            Aber wie sagte eine kluge Person: "Im Prinzip war der Dorfteich einen halben Meter tief. Und doch ist Meiers Kuh ersoffen."
            Warum kennen seriöse Berater das Leinöl nicht? Es gibt einen einfachen Grund: sie sind allesamt zu jung. Aber das vergeht mit der Zeit.

             Zum echten Wert von Leinöl: 
             ist Ihnen bekannt, dass Lein die Heilpflanze des Jahres 2005 war? Unter allen Pflanzenölen hat es den größten Anteil an essentiellen - lebensnotwendigen, aber vom Körper nicht aufzubauenden - Omega-3-Fettsäuren, dazu in günstigem Verhältnis andere Fettsäuren, worin es aber Hanföl, Sojaöl und Rapsöl noch übertroffen wird.

Sehen Sie sich bitte aufmerksam die folgende, leicht gekürzte Tabelle an.
Quelle:    http://www.pflanzenoel.ch./speiseoel/fettsaeuren.html        

                                                         Anteile in %
Öle                         Omega-3-           Omega-6-            Omega-9- 
                                                        Fettsäuren
Leinöl                           51                   16                            19
Hanföl                          16                    52                           14
Rapsöl                           8                    18                            62
Sojaöl                            5                    46                            28
Sonnenblumenöl                                   68                            17
Olivenöl                                                9                             76

             Waren Ihnen diese Tatsachen bekannt?
Entspricht die Preisgestaltung in den Supermärkten diesen "inneren Werten" der Öle? Wussten Sie, dass der hohe Anteil an Omega-6-Fettsäure der ersten 4 Öle diese besonders wertvoll für uns macht, weil wir mit jener eher unterversorgt sind als mit Omega-3-Fettsäure?

            Nun das für mich besonders Interessante aus der folgenden Quelle:
            http://www.zentrum-der-gesundheit.de/leinöl.html

Frau Dr. Budwig rät zum Verzehr von geschrotetem Leinsamen, kaltgepresstem biologischem Leinöl und Bioquark. Nach ihrer Meinung sollte Leinsamenöl wesentlicher Bestandteil unserer Nahrung sein. Denn die Omega-3-Fettsäuren sind essentiell, also für viele Vorgänge in unserem Körper unbedingt erforderlich. Wir Menschen können sie nicht - wie z. B. die Magensäure - im Körper selbst aufbauen. Der Quark enthält einen hohen Anteil an schwefelhaltigen Aminosäuren. Die sind für den Stoffwechsel wichtig, weil sie die Fettsäuren löslicher und damit verwertbarer machen. Die Empfehlung dieser Eiweiß-Leinöl-Kost beruht auf der schon 80 Jahre alten Hypothese des Medizin-Nobelpreisträgers Otto Heinrich Warburg. Sie bezieht sich auf die Entstehung von Dickdarmkrebs und konnte erst 2006 mit einem Laborversuch an Mäusen belegt werden. Folglich kann die Kombination Quark-Leinöl als eines unter den Mitteln bei Vorbeugung von Darmkrebs angesehen werden. Frau Dr. Budwig hatte auf Grund ihrer eigenen Forschungsergebnisse Leinsamen/Leinöl in Kombination mit Quark als Anti-Krebs-Diät bei vielen ihrer Krebspatienten sehr erfolgreich eingesetzt.

          Ist Superstar Leinöl berechtigt?

         Ich werde weiter die Speise der Kindheit essen. Nicht mehr nur nostalgisch. Sondern sehr zielgerichtet. 
        Außerdem habe ich mir zum Geburtstag einen Mörser schenken lassen. In dem zerreibe ich täglich einen Teelöffel voll Leinsamen. Dieses Schrot reicht für meine und meiner Frau Tagesdosis ungesättigter Fettsäuren. 
        Der Übergang zu Leinsamenschrot hat damit zu tun. dass die 3 Fettsäuren ja Antioxidantien sind. Mit anderen Worten: sie reagieren rasch mit Sauerstoff. Frisch aus dem Samen sind sie aktiver als im Öl, wo sie langsam mit dem Luftsauerstoff reagieren, das Öl so wenig wertvoll machen.

Vielleicht betreut abnehmen?    Betreut abnehmen

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger



Aus dem Leben eines Tauge-noch-was 2


Die Tatsache, noch gebraucht zu werden, kann nicht dazu führen, die Freuden des Alltags zu übersehen. Denn der Robert Browning hat Recht: „Jede Freude ist ein Gewinn, und wenn er noch so klein ist.“

Die erste gleich nach dem Aufstehen. Zwei Wochen außer Haus mit Männern an einer Spezialaufgabe – da geriet das Essen – und auch das Biertrinken – außer Kontrolle. Ergebnis: 3 Kilogramm über dem „Wohlfühlgewicht“. Nach einer Woche „Raubtier-Diät“ – ein Kilo davon wieder weg. Also weiter auf reich-weil-gesund.com „Die Raubtier-Diät“ mit gutem Gewissen empfehlen.

Heute früh war es schon recht heiß – Spaziergang also nur in Shorts. Wegen der Elastikstrumpfhosen zur Vorbeugung von Thrombose leider doch in Strümpfen und Sandalen … Werde mir etwas einfallen lassen müssen, um wieder barfuß laufen zu können.

Weit vor uns der Besitzer einer weißen Alabaihündin mit schwarzem Augenfleck rechts und ihrem Gegenstück, einem Mops. Als wir an einer Bucht ankamen, schwamm er bereits. Die unentschlossene Hündin – die Ahnen sind Schutzhunde in der Steppe, also an Schwimmen im Wasser nicht so gewöhnt – stand bis zum Bauch im Wasser, einen Meter hinter ihr der feige Mops. Ein lustiges Bild.
Auf dem weiteren Weg ein Grasbündel dort, wo nach meiner Auffassung ein Grenzstein stehen müsste. Den erkannte ich darunter auch beim Näherkommen. Irgendein missgünstiger Trottel hatte auf dem schmalen Pfad versucht, einen Radfahrer zu Fall zu bringen, indem er das Hindernis „tarnte“. Nach dem Wegräumen wanderten wir weiter. Der Hund hatte es gut – durfte nach Herzenslust baden gehen …
Zurücklaufend, sahen wir die Alabaihündin neben dem Herrchen schwimmen – der arme Mops stand winseln wie vorher fest in Ufernähe. Ich rief ihn heran – er kennt uns und kam. Nach ein wenig Streicheln nahm er wieder seine Wartestellung ein – erneut winselnd.

In meinen zweiten Reisepass musste mein Aufenthaltstitel für die Ukraine eingetragen werden. Wir kamen mit Natascha gegen 10.30 Uhr in das dafür vorgesehene Amt für Meldeangelegenheiten. Hier ist das deutsche automatisierte Anmeldenummersystem noch nicht eingeführt. Alles läuft durcheinander, sich sowohl seinen Platz vor dem Büroraum als auch vor der Kasse und so weiter in so genannter „lebendiger Reihe“ zu sichern. Man fragt nach dem zuletzt gekommenen, stellt sich kurzzeitig hinter die Person, merkt sie sich, bittet dann diesen Platz als „besetzt“ Dritten mitzuteilen und wiederholt die Prozedur noch in ein bis drei „Schlangen“. Konflikte sind vorprogrammiert … Bei der Hitze auch schon so „dicke Luft“ im wahrsten Sinne – nichts für Herzkranke …

Als wir nach 45 Minuten dank glücklicher Fügung dem Ausgang zugingen, trafen wir Tanja. Die Frau unseres am 17. März verstorbenen Freundes. Sie sieht wieder gut aus, was ich ihr nach der Begrüßung auch sagte. Ein dankbarer Blick. Die Witwe hat Probleme – mit der Einsamkeit, vielen Formalitäten in der Erbregelung und anderes mehr.  Wir boten ihr an, sie im Auto mitzunehmen bis zum Gebäude der Versicherung, wo sie hin wollte. Unterwegs versprachen wir, nach unserer Charkow-Reise unbedingt bei ihr vorbeizuschauen. Bevor sie ausstieg, fragte sie: „Siegfried, ist in Deutschland Doppel- und Dreifachehe erlaubt?“ Wir verneinten mit einer Stimme. Sie: „Schade. Sonst hättest du mich als Zweitfrau heiraten können.“ Wir lachten etwas gequält – sie auch, bevor sie sich verabschiedete. Natascha sagte danach: „Erstaunlich, dass du betagter Herr noch gefragt bist.“ Ich war einerseits geschmeichelt – aber wie sieht es in jemandem aus, der sich so äußert? Victor Hugo: "Die ganze Hölle ist in dem einen Wort geborgen: Einsamkeit."

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger




Zur Beerdigung gehen?


Dieser Post kommt aus dem langsam schließenden Blog "reich-weil-gesund" und wurde am 01. April 2012 verfasst. Denn auf gutefrage.net sind meist junge Leute daran interessiert, nicht nur Bemerkungen unerfahrener Gleichaltriger zu lesen - sondern Erfahrungen aus lange gelebtem Leben.

Wer hier die Überschrift nur so liest, stellt sich berechtigt die Frage: Was soll so etwas hier? Die Antwort ist in meinem Post "Antworten - eine Pflicht?" nachzulesen. Unsere - auch ihre - Gesundheit hat zwei Bestandteile, die sehr langsam zu Gunsten der Patienten und auch der Ärzte in der so genannten "psychosomatischen Medizin" zusammengeführt werden. Ein Teil, der körperliche (physische) und die andere Komponente - der seelische Teil. Letzterer ist nicht zu vernachlässigen. Zufrieden sein, anerkannt werden, sich geliebt fühlen - dass sind einige wenige Bestandteile der seelischen Gesundheit.

Wenn miiny96 durch den Rat, die Beerdigung zu besuchen, um welche es in ihrer Frage geht und wozu ich ihr geraten habe, sich nur etwas mehr bestätigt fühlt, habe ich mit etwas für ihre Gesundheit getan. Worauf ich hoffe ...


Frage von miiny96 auf gutefrage.net:
Der Vater von meiner lange Zeit besten Freundin ist tödlich verunglückt und ich weiß nicht, ob ich auf die Beerdigung gehen soll..
Ich hatte nämlich längere Zeit keinen Kontakt mehr zu meiner Freundin, morgends hab ich immer mit ihrer Schwester auf den Bus gewartet. Seit einem Schulwechsel warte ich jetz immer mit ihr und ner andren Freundin und eigentlich reden wir halt schon viel, aber nur über schulisches.
Jetzt bin ich total unsicher, ob ich da hin gehen soll, weil ich mit niemandem zusammen hin kann und noch nie alleine auf ner Beerdigung war. Außerdem ist das Vormittags und ich hab Praktikum.
Was würdet ihr mir raten?
Guten Tag miiny96, du hast ja schon sehr unterschiedliche Antworten bekommen. Ist alles drin und meine vielleicht nicht mehr nötig. Aber erst am 17. März wurde ein Freund von mir beerdigt. Die Menge der Trauergäste auf dem Hof, wo das kirchliche Ritual des "Aussingens" stattfand (nenne das einmal so, in der Ukraine bei orthodoxen Christen üblich), erstaunte mich. Hier ist auch üblich, dass vom Toten im offenen Sarg "Abschied genommen" wird. Das wird dir in Deutschland erspart bleiben. Näher zur Sache.
Einem Menschen in Not zu helfen ist immer eine zutiefst menschliche Haltung und häufig bei Frauen und Mädchen eher anzutreffen als bei Männern und Jungen. Schon allein deine Überlegungen zeigen, dass du ein warmes Herz hast. Und deine ehemals beste Freundin und ihre Schwester sind in seelischer Not. Ich rate dir, beiden Anteilnahme zu zeigen. Vielleicht bringt euch das auch wieder näher.
Was dein Praktikum angeht: ich denke, die es leitende Person versteht dein Motiv. Dir können - nach meiner Lebenserfahrung - eben wegen dieser Haltung nicht die Folgen erwachsen, welche in einigen Antworten angedeutet werden.
Sondern: weil du beweist, dass du eine echte Persönlichkeit bist, die unter Umständen die Praktikumsaufgaben auch später löst, wird dir verdientermaßen Achtung gezollt. Wenn nicht - Leben ist immer Risiko.
Aber Menschlichkeit wird gewöhnlich honoriert.
Alles Gute!
Siegfried





Aus dem Leben eines Tauge-noch-was 1

Joseph Freiherr von Eichendorff hat vor fast 200 Jahren "Aus dem Leben eines Taugenichts" geschrieben. Sein Held ist immer hin und her gerissen zwischen Pflichterfüllung und "freiem Treibenlassen" in Erwartung romantischer Erlebnisse. Der Romantiker Eichendorff wollte nach Meinung seine Interpreten den mehr auf das reale Leben schauenden Klassiker Goethe ironisieren. Denn Johann Wolfgang schrieb doch unter anderem:

Was verkürzt mir die Zeit? Tätigkeit.
Was macht sie unerträglich lang? Müßiggang.
Was bringt in Schulden? Harren und dulden.
Was macht gewinnen? Nicht lange besinnen.
Was bringt zu Ehren? Sich wehren.

Die glücklicherweise auch heute noch anzutreffenden Romantiker möchten wie Eichendorffs Held gern die weite Welt bereisen, um den Pflichten des Alltags auszuweichen. Leben in den Tag hinein? Die Natur in allen ihren Erscheinungsformen finden und lieben lernen -was sie meist auch so vorgeben?

Sie nennen das "Freiheit" - und sind angeblich bereit, alle damit verbundenen Widrigkeiten zu ertragen. Manche berufen sich auf den römischen Kaiser und Philosophen Marc Aurel, welcher vor rund 1900 Jahren formulierte: "Die Aufgabe des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite einer Mehrzahl zu stehen, sondern dem inneren Gesetz gemäß zu leben."

Na ja, der war eben auch Kaiser ... Die damals noch nicht geschriebenen Verse von Johann Wolfgang gingen doch mehr die Menge seiner Untertanen an - wie heute jeden beruflich eingespannten Menschen.

Was hat das mit der eigenartigen Überschrift zu tun?

Wer meint, Altersrente sei der Weg zum erfüllten Leben - den lasse ich bei seiner Meinung. Denn im "Stern", Nr.24 von 06.06.2012 bestätigte die Altersforscherin Ursula Staudinger aus Bremen auf Seite 91 meine Meinung: "Die meisten Menschen haben keine Vorstellung davon, was in der Tiefe des Ruhestandes passiert. Es ist eine freie, unstrukturierte Zeit, die nebulöse Seligkeitsversprechungen in sich birgt."  Empfehlung: lesen Sie den Artikel unbedingt , wenn Sie über 40 Jahre alt sind.


Als ich im Jahre 2000 vorzeitig in Rente gehen musste, hatte ich verdammtes Glück. Ich bekam Angebote, meine Sprachkenntnisse und das Wissen um die Mentalität meiner lieben Slaven im Interesse deutscher Mittelstandsbetriebe "auf Abruf" einzusetzen. Dann kamen meine Freunde aus Kiew mit einigen Projekten recht ungewöhnlicher Art auf mich zu - ich wurde "freier unbezahlter Mitarbeiter" aus Interesse. Schließlich überedete mich jemand, doch auch ins Internet "einzusteigen".


Nun erfüllt sich, was in der DDR Spruchweisheit war: "Rentner haben niemals Zeit."


Mit 75 Jahren fühle ich mich gesund und gebraucht. An der Umfrage im "Stern" unter http://www.stern.de/grossefreiheit werde ich mich beteiligen. Nach Frau Staudingers Devise: "Den Ruhestand zum Unruhestand machen."


Der Teil 2 wird über ein Erlebnis berichten, das ich erst hinter mich gebracht habe. Mit sehr interessanten Persönlichkeiten und einer beeindruckenden technischen Leistung aus Deutschland. 


Bleiben Sie recht gesund!


Ihr


Siegfried Newiger





Antworten Pflicht?


Dieser post wurde am 30.03. geschrieben und hierher aus dem auslaufenden Blog gezogen. Er bleibt aktuell ...

Wenn jemand eine Webseite  und auch noch einen Blog zum Thema „Warum bin ich reich, weil ich gesund bin?“ ins Netz stellt, hat er auch die Pflicht, seine – möglichst gut begründeten – und nachvollziehbaren Ratschläge zu Verfügung zu stellen. Wenn Fragen direkt an mich kämen, wäre mir das lieber als sie aus gutefrage.net oder anderen Plattformen herauszuklauben.

Wurde der Wink mit dem Zaunpfahl auf die Kommentarspalte unter diesem Post verstanden? Das macht den „lebendiger“. Sonst komme ich mir ein wenig vor wie jemand, der in den Wald hineinruft und nur das Echo hört …

Zur Sache: diese Frage hat dosveena gestellt – meine Antwort steht darunter. Beides stelle ich vor. Denn ich weiß, dass viele Ungeduldige das von mir so genannte „Tablettendenken“ beherrscht. Die „Wunderdoktoren“ (vor allem beim Abnehmen…) sollen mit ein paar Tabletten die rasche Heilung bringen. Deshalb ist kritisches Nachfragen vernünftig und wahrhaftiges Antworten darauf menschliche Pflicht.

Wann ist normaler Weise die volle Funktion des Fußes nach OP wieder hergestellt?

Hallo - seit Jahrzehnten plage ich mich mit Metatarsalgie rum. Einlagen haben bis jetzt nichts gebracht. Der Leidensdruck ist inzwischen so groß, und jeder Schritt tut weh. Ein Gefühl als würde unter der Haut ne Erbse kleben. Ich bastel mir schon die unmöglichsten Einlagen zurecht. Von Styropor über Geleinlagen bis hin zur Isomatte habe ich alles schon in die Schuhe geklebt um Linderung zu bekommen. Wenn ich unterwegs an dieser Stelle auf ein Steinchen oder ne Kante trete schießt der Schmerz bis ins Hirn hoch. Nun habe ich überlegt ob eine OP sinnvoll wäre. Die Frage ist wie lange es wirklich dauert bis alles ausgeheilt ist. Und ob ich danach mein Hobby ( Tanz ) wieder ausüben kann
Guten Morgen dosveena, habe selbst eine Operation am Kniegelenk links hinter mir und unser Sohn hat ebenfalls eine Operation erlebt nach kompliziertem Bruch von Schien- und Wadenbein mit metallischer Fixierung . Mein russischer Freund und Orthopädie-Chirurg der Meisterklasse Viktor Tscherkaschin aus Moskau hat mir in beiden Fällen erläutert: unsere lieben armen Beine haben ein Leben lang unser Gewicht zu tragen. Dazu kommen auch noch manchmal unvermeidliche Überlastungen (Sprung, um einem Unfall mit voraussichtlich bösen Folgen auszuweichen, auch beim Tanzen gibt es die belastenden Sprünge - was du ja weißt).
Deshalb ist es unsinnig, eine rasche Ausheilung von Brüchen oder Operationen in diesem Bereich zu erwarten. Die Natur ist dagegen. In Abhängigkeit von der sehr konkreten Stelle und dem notwendigen Eingriff muss der Patient bis zur vollen Ausheilung im günstigsten Fall 2 Monate Geduld haben, häufig aber länger.
Was dein Hobby angeht: ich wundere mich sowieso, wie du das bisher durchgestanden hast. Ich würde mich vorab von diesem Hobby innerlich verabschieden.
 Wenn dann nach gelungener OP der Arzt dir sagt: "Nach x Wochen vorsichtig beginnen und ganz ganz langsam die Belastung steigern - grundsätzlich gibt es keine Bedenken." - würdest du dich da freuen? Wieder ohne Schmerzen gehen und auch noch Tanzen dürfen? 
Ist doch fast ein Grund zum Feiern - oder?
Das Allerbeste wünsche ich dir!
Siegfried




Verantwortung?


"Und handeln sollst du so, als hinge
von dir und deinem Tun allein
das Schicksal ab der deutschen Dinge –
und die Verantwortung wär dein!“

In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion – ob sie im Bestand Russlands verblieben sind oder selbständig bzw. unabhängig von ihr existieren – haben die Deutschen und Waren aus Deutschland bisher immer einen besonders guten Ruf besessen.
Unsere entfernteren Vorfahren, aber auch Großeltern und Eltern haben diesen Ruf in harter Arbeit mühsam erworben. Die heute lebenden Generationen sind dabei, sich dieses Image aktiv zu verscherzen. Ukrainische Bürger äußerten außer fast ungerechtfertigten Vorschusslorbeeren bisher nur Beispiele, wie sie deutsche Wirklichkeit positiv erfahren haben. Dann schmerzten besonders solche Bemerkungen zu Ereignissen und Zuständen wie: dass es so etwas bei euch gibt, hätten wir nie vermutet.
Nun bin ich betroffen – genauer: wir sind von unangenehmen Tatsachen direkt betroffen worden. Und erwarten kritische Bemerkungen der Partner – die in ein Produkt aus Deutschland nicht wenig Geld investiert haben.

Am 29.05.2012 traf ich zwei deutsche Männer im besten Alter auf dem Kiewer Flughafen Borispol, um sie als Sprachmittler nach Lugansk zu begleiten. Die beiden sind aus den „neuen Bundesländern“ – wir hatten also keine besonderen Vorurteile abzubauen, was unsere Auftrags- und Gastgeber betraf. In die ostukrainische Großstadt hatte das mittelständige deutsche Unternehmen, in dessen Auftrag wir reisten, eine Spezialmaschine geliefert. Die sollte aus den angelieferten Baugruppen zusammengesetzt und eingefahren werden.

Zur Vorstellung einiger Größen und der Komplexität des ganzen Spezialgeräts folgende Informationen: Länge 16 Meter – also etwas länger als 3  hintereinander geparkte Mercedes-Limousinen, Breite etwas über  2 Meter, Höhe bis zu 3,5 Metern, knapp 20 Tonnen schwer. Zwischen den Teilen des sehr massiven Rahmengestells 14 Hochleistungs-Elektromotoren, Getriebe, Sensoren, Ventile …  

Wenn ich weiß, dass ich für einen Exportauftrag arbeite, bin ich besonders sorgfältig – sollte man denken. Alle Kollegen des Zulieferers für die Blechteile, verantwortlich auch für die Vormontage sowie die Verpackung nach dem Probelauf in Deutschland waren darüber informiert, dass sie am Exportauftrag beteiligt sind. Der relativ kleine Betrieb befindet sich seit jeher in den „alten Bundesländern“.

Beim Auspacken schon der „Anbauteile“ durch uns eine erste Schwalbe: in einigen Holzkisten fanden wir Zigarettenkippen. Nur gut, dass die Hilfskräfte des Auftraggebers nicht in der Nähe waren. Ihr Trugbild vom „ordentlichen deutschen Exporteur“ wäre da sicher ins Wanken gekommen.

Als die formschlüssigen Gestellbaugruppen montiert wurden – auf 32 runde Platten abgesetzt und horizontal wie vertikal exakt ausgerichtet – gab es die nächste Überraschung. Zwei der großen Verstellschrauben für diese „Füße“ waren nicht da! An ihnen waren noch in Deutschland die Gewinde nachzuschneiden gewesen – sie wurden „nur“ nicht wieder beigelegt. Solch ein Vergessen könnte man noch vergessen, wenn mir nicht noch anderes begegnet wäre. Etwas, das mit „beruflicher Ehre“ zusammenhängt.
In meiner Grundausbildung „Metallverformung und Metallbearbeitung“ während meiner Ausbildung zum Techniker in der DDR habe ich gelernt, dass bei metallischen Produkten, an denen durch die Bearbeitung scharfe Kanten (Grate) entstehen, ich, der Verursacher, die Stücke zu entgraten habe. Zwei Gründe: damit bei unvorhergesehenen Berührungen ich selbst mich nicht verletze und – was zur berufliche Ethik gehört – damit sich kein Kollege, der daran weiter arbeiten soll, verletzt. Denn diese Stellen sind unangenehm reißend scharf.
Einer meiner Kollegen hier scherzte bitter: „Da brauchen die Elektriker keine Kabelmesser. Die können die Isolierung gleich am Kanal durchschneiden.“

Zurück zur Situation: da ich Arbeiten erledigen durfte, welche keine spezielle Vorbereitung erforderten, säuberte ich die großen Kabelkanäle von Staub. In ihnen verlaufen alle Kabel für Stromversorgung und Steuerung aller Stellmotoren. Die „Blechner“ haben an vielen von denen technologisch erforderliche rechteckige seitliche Öffnungen gelassen (herausgeschnitten). Die aber nicht entgratet! Mein mir von den Massenmedien mühevoll aufgezwungenes „Vor-Bild“ von den „überwältigend qualifizierten Berufstätigen aus dem Westen“ geriet sofort aus den Fugen …

Auf einigen schlecht bis miserabel lackierten Blechen aus dem ständig sichtbaren Bedienbereich deutliche Dellen – dort, wo beim Bohren der Befestigungslöcher keine Unterlage verwendet wurde, sondern der Bohrkopf nach Durchdringen des Bohrers auf das Bleck knallte. Dafür waren auch die Bohrlöcher an der Unterseite ebenfalls nicht entgratet. Vielleicht nach der Überlegung: „–„ mal „–„ ergibt ein dickes „+“ …

Wir haben insgesamt 12 Beanstandungen gefunden, welche wir mit beruflichem Geschick ausmerzen konnten. Nur: die währen bei gewissenhafter Arbeit – siehe „GEWISSEN“ – vermeidbar gewesen …

Das Ergebnis dieses ungeplanten Test`s: auch im „Westen“ wird nachweislich gepfuscht … Bitte, liebe Leser, reagieren Sie nicht gleich mit verärgerten Briefen – selbst wenn Sie persönlich täglich die DDR-Losung verwirklichen: „Meine Hand für mein Produkt!“.

Streit bringt allen Seiten nichts. Die Pfuscher haben aber eins erreicht: sie werden deutsche Interessen im Ausland nicht weiter vertreten können. Die Firma kommt nicht mehr in die Ausschreibung, also an keine Aufträge zu dieser Art Technik. Die Sicherung von Arbeitsplätzen lässt sich auch von denen unterminieren, die zurzeit noch solche haben …

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger



Ist besonders sein normal?

Dieser Post ist vom 29.03.2012 und hereingeholt, weil der Blog dazu langsam ausläuft. Vielleicht bleibt die Grundidee lesenwert ...

Immer dann, wenn wir – nicht nur krankheitsbedingt – anders sind, anders reagieren als von uns erwartet wird, hören wir den Vorwurf: „Du willst doch bloß etwas Besonderes sein.“

Wer da die Lust an seiner Einmaligkeit verliert, sollte zu Lesen aufhören. Ich halte es mit allen, die sich als besondere, einmalige Persönlichkeiten fühlen und führen.

Wann verlieren wir unsere Einmaligkeit?

Wenn wir einen Zwilling haben?
Oder Geschwister, welche schon einige wenige Wochen nach unserer Geburt die Aufmerksamkeit der Eltern auf jede mögliche Weise wieder auf sich zu lenken versuchen?
Oder im Kindergarten, in der Schule, im Berufsleben – wenn wir unter den Anderen „untertauchen“, wenn wir sein sollen „wie alle“ oder das auch wollen?

Biologisch sind wir ewig einmalig.
Selbst eineiige Zwillinge sind keine biologischen Kopie des anderen.
  
Wir sind „graue Mäuse“ 
immer dann, wenn wir „nur wie alle" sein wollen.

Biologisch noch einmalig, aber in der Welt um uns austauschbar.

Wenn wir jedoch so frei sind, unseren Alltag nach unserem Willen zu gestalten, beginnen die Probleme. Denn „alle“ erwarten, dass Routineaufgaben nach Routinevorgaben erledigt werden. In den Alltagsvorgängen lässt sich nur selten die Lücke für Schöpfertum finden. 

Nur: wie oft haben Sie schon versucht, etwas anders und unverwechselbarer zu tun?

Einmaligkeit, Individualität hat nichts damit zu tun – meine ich – dass man alles Bewährte über Bord wirft. Sondern damit, dass man „den eigenen kleinen Pfiff“ dazugibt.

Wenn Schüler, Studenten, Besucher, Kunden sie achten, gern zu ihnen kommen, von ihnen beraten oder bedient werden möchten – dann sind Sie „einmalig“ im besten Sinne, eine wohltuende Ausnahme.
Üble Schläger haben  den Ruf einer besonders üblen Ausnahme …und sind auf diese Besonderheit ohne Recht darauf noch stolz.

Peter Altenburg, ein österreichischer  Schriftsteller, formuliert: „Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein. Aber noch viel trauriger ist es, keine zu sein…“

Damit bin ich nicht ganz einverstanden. Nicht traurig ist das, sondern anstrengend. Man muss seine Individualität verteidigen – und auch nicht selten sich selbst ertragen.

Weiter oben ging es um die Anerkennung ihre Einmaligkeit von außen.

Warum muss sich die Individualität auch selbst ertragen?

Ein winziges Beispiel.
Seit 45 Jahren kenne ich keinen Schnupfen mehr.
Allerdings muss ich jeden Morgen und nach Möglichkeit auch abends eine etwas unangenehme Prozedur durchführen, welche mich und andere durch die damit verbundenen Geräusche kurzfristig stört.

Seit 15 Jahren sind Erkältungen für mich unbekannte Erscheinungen. Auch das, was mir dazu hilft, verlangt an jedem Morgen von mir Überwindung. Es ist nicht selten, dass ich mir sage: „Einmal ist keinmal – lasse doch heute alles.“ Der innere Schweinehund … Nur lasse ich mich nicht unterkriegen. So bleibe ich gesund und munter und freue mich sogar darüber, wieder einen winzigen Sieg errungen zu haben. 

Wie heißt es so richtig bei Robert Browning: „Jede Freude ist ein Gewinn und bleibt es, auch wenn er noch so klein ist.“

Weil ich andere, allerdings von außen auch sichtbare Eigenheiten beibehalte, sehen viele mich als Sonderling im Sinne von „unnormal“ nach den Normen der „normalen“ Mehrheit. Da denke ich mir mit Friedrich von Schiller: „Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.“ Bin ich überheblich? Nein, begründet selbstbewusst. Der Volksmund sagt es noch deutlicher: „Die Krähe fliegt im Schwarme, der Adler allein.“ 

Ich sehe mit Genugtuung, wie die „Schwärme“ in die nahe Poliklinik „fliegen“, dick verpackt und krank, auf den leicht bekleideten „Adler“ vorwurfsvoll schauen, weil der sich nicht unter sie mischt. Warum sollte er? Um Schnupfen und anderes zu übernehmen?

Meine Meinung und auch meine Formulierung:

Lieber eigenwillig immer gesund als freiwillig häufiger krank.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger