Luxus


        Auf der Straße sind - 14 Grad Frost. Nicht gerade umwerfend, aber die Leute sind dennoch dick vermummt. Auf dem Basar kaum VerkäuferInnen an den kleinen Kiosken oder einfach nur rohen Tischen aus Holz, Metall oder Plastik. Es harren dick angezogen an frostig-frischer Luft  nur jene aus, welche mit ihrer Ware nicht umziehen wollen in die Halle - oder denen die Platzmiete dort drinnen zu hoch ist.

        Die Juristin aus dem Nachbareingang stellt die Frage unter ihrer Pelzkapuze hervor: "Ist ihnen nicht kalt?" Meine erstaunte Rückfrage beantwortet sie damit, dass sie meine Bekleidung als "zu leicht" einschätzt. Da ist sie in guter Gesellschaft. Meine Frau meint das auch.
        Daheim diskutiere ich das nicht mehr, sondern brumme nur etwas in den nicht vorhandenen Bart.  Der Nachbarin erkläre ich freundlich, dass ich bei raschem Spaziergang nicht schwitzen möchte. Denn da besteht anschließend die Gefahr, sich nach dem Ausziehen doch zu erkälten. Das Kompliment, konsequent den Kurs auf Abhärten beizubehalten, nehme ich mit Genugtuung zur Kenntnis...

        Eine der wenigen Frauen, die standhaft an ihren Stand aushalten, ist Katja. Die etwas über 40 Jahre alte Verkäuferin von Fisch und Fischprodukten. Seefische, gefroren, eingelegt, gesalzen, geräuchert. Als ich gestern die Konserven vom uns außerordentlich schmackhaften Makrelenhecht (Saira / сайра) bei ihr im Angebot sah, wollte ich mindest eine Büchse kaufen.
        Sie hätte die Packliste noch nicht gelesen, könne den Preis nicht nennen. Ich solle aber die Büchsen nehmen - denn es gäbe dafür immer sehr viele Interessenten. Besonders so kurz vor dem Neuen Jahr. Bezahlen würde ich nicht vergessen - das wisse sie genau.

        Als ich heute meine Schulden bezahlen wollte, nannte Katja einen etwa dreifachen Preis. Ich war schockiert. Sagte das auch. Sie lachte: "Haben sie die Ware? Wollten sie die unbedingt? Werden sie nicht bezahlen?" Ihre Fragen prasselten nur so auf mich ein. Dann begann sie zu lachen, als ich meine Argumente vortrug. "Siegfried, hier ist heute fast kein Mensch. Die Büchse kostet nur 12 Hrywna (etwa 1,20 Euro). Aber ich wollte mich nur ein wenig länger mit einem angenehmen Menschen unterhalten. Ist sonst so langweilig."
        Da musste auch ich lachen.Nach dem Bezahlen gönnten wir uns noch etwas "Luxus menschlichen Umgangs" wie SaintExupery ein gutes Gespräch charakterisiert hatte.

Ihnen wünsche ich ebenfalls so preiswerten, aber aufbauenden Luxus!

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger






Generalprobe Weltuntergang überlebt...


        Wir hatten unsere Abenteuer bei der Fahrt nach Deutschland - beschrieben im Post "Das ist fast unwahrscheinlich..." auf diesem Blog. Von unseren Erlebnissen dort nur zwei: der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt in Berlin am Sonnabend, dem 08. Dezember 2012 war eine Katastrophe.  Gegen 15 Uhr - ein Glück, dass die ineinander regelrecht verkeilte Masse der Besucher auch auf die Toilette wollte und uns so für die Frauen in die richtige Richtung drückte. Wir Kerle machten gleich auf Solidarität. Von Angeboten ruhig etwas anzuschauen - keine Chance. Mir fiel spontan ein, was der österreichische Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti mit Blick auch auf solche "Spektakel" kurz und knapp, aber deutlich formulierte: "Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht."

        Als wir am Kudamm (Gedächtniskirche) den Glühwein a la Heinz Rühmann`s "Feuerzangenbowle" probieren wollten, kamen wir in einen bewärmten Raum. Dort waren auch Frauen anwesend. Unseren wurden Plätze angeboten, genauer hohe Hocker zum Hinstellen an freiem Platz. Erst als unsere beiden Jungs mit dem Glühwein kamen, bemerkten wir, dass wir uns unfreiwillig in den Treffpunkt anders orientierter Männer eingeschlichen hatten. Unter Anderem auch daran, dass sich einige zur Begrüßung oder zum Abschied küssten. Allerdings ist die dort sichtbare rosa Dekoration in der Ukraine das Kennzeichen lesbischer Damen...

        Wenn jetzt jemand voreilig meint, das wäre prägendes Erlebnis für des Titel dieses Post - kein Stück. Wir sehen die Welt inzwischen vorurteilsfreier - ich habe meinen Teil dazu eingebracht. Eine einzige Bemerkung kann das verdeutlichen. Unser Gast formulierte nach dem zweiten Glas voll "Feuerzangenbowle": "Der Glühwein hier schmeckt besonders gut. Wahrscheinlich mit Liebe gemacht." Seine Süße war nicht ein bisschen eingeschnappt, sondern lachte auch.

        Am Morgen des 11. Dezember machten wir uns wieder auf den Heimweg. Im Auto. Die Straßen und Autobahnen in Deutschland und Polen waren gut beräumt, wir kamen zügig voran. Der Grenzübergang diesmal mit etwas Ärger. Pavel hatte seine Probleme mit der westukrainischen "Solidarität" an der Grenzübergangsstelle. Für dran nicht gewöhnte Westeuropäer: das ihnen schon nicht mehr bekannte Warten vor Grenz- und Zollkontrollen bei Überschreiten von Staatsgrenzen führt dazu, dass lange Warteschlangen entstehen und allgemein aggressive Stimmung herrscht. Jede/r will "rascher durch" - verständlich.
        Die Fahrer aus dieser Region kennen sich häufig untereinander gut. Also werden in der Warteschlange kleine Lücken gelassen. Kommt ein Kumpel von weit hinten heran und fragt per Handy nach, bekommt er die Position vorne mitgeteilt. Dann fährt er - manchmal auch sie - an den anderen vorbei und ordnet sich so ein, dass er bei einer Vorwärtsbewegung der Schlange sich in den vorgemerkten Bereich einschieben kann. 
        Weil das aber kein Einzelfall ist, da nicht wenige Leute den "kleinen Grenzverkehr" als fast einzige Erwerbsquelle nutzen (Preisgefälle oder Schmuggel), sind die "Zwischenschieber" für nicht gerade wenige Leute ein Ärgernis. Wenn da ein an dieses Verhalten nicht gewöhnter Heißsporn mit im Auto sitzt, welcher am liebsten seine persönlichen Regeln auch mit den Fäusten durchsetzen möchte, nervt das ein wenig...

        Der so auf rund zwei Stunden verzögerte Grenzübertritt hatte zur Folge, dass im Hotel auf ukrainischer Seite gleich nach der Grenzstation keine Betten mehr frei waren. Also die rund 70 km nach Kovel fahren, der ersten Stadt auf unserem weiteren Weg. Dort kamen wir in einem Hotel unter, das die Erneuerungswelle zu den Fußball-Europameisterschaften unbeschadet überstanden hat. Zum Preis von 6 € pro Nase konnte wir eine Nacht in der Vergangenheit verbringen. Zwar alles sauber - aber abgenutzt und abgewohnt. Die Kleiderhaken teilweise abgebrochen, Betten quietschten unerträglich, die Wandfarbe zutiefst pessimistisch dunkel, Warmwasser ließ sich den Hähnen nicht entlocken... Mir sehr bekannte Sowjetnorm.

        Wir haben aber geschlafen und uns danach wieder auf den Weg gemacht. Die Straßen teilweise normal beräumt oder zumindest durch den Fahrzeugverkehr schneefrei gemacht - bis wir in die Zentralukraine einfuhren (etwa das Gebiet von Shitomir). Dort und auch in Kiew hatte es vorher heftiger geschneit. Die Räumkräfte hatten es mit ihrer Technik nicht schaffen können. Relativ zentrale Straßen noch leidlich befahrbar - aber wir mussten auch Nebenstraßen nutzen. Mit mehr als 40 km/h nicht zu befahren. Die Heimkehr begann sich zu verzögern...

        Als wir etwa 30-35 km von daheim entfernt waren, rief Pavel plötzlich: "Mutti,gib Gas!" so laut, dass sie das instinktiv auch tat. Der unter seiner Schneelast fallende Baum erwischte uns aber doch. 
        Ergebnis: das Dach eingebeult, auch die Motorhaube und die Türen der rechten Seite, beide Seitenspiegel abgerissen, der Kühlergrill zerlegt und die Frontscheibe geplatzt. Wir drei gesund, aber geschockt. Vor uns und dem Hindernis Baum hielten auf beiden Seiten sofort einige Fahrzeuge  Man bot uns Hilfe an, die wir dankend ablehnen konnten. Allerdings überließen wir es den anderen, sich die Straße frei zu machen.

        Das war unsere Generalprobe für den im Verlauf meines Lebens schon so häufig vorhergesagten Weltuntergang. Hiermit versichere ich: sie ist positiv verlaufen. Da muss die Vorstellung gegen den Baum gehen. Findet einfach nicht statt... --)).

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





        

Das ist fast unwahrscheinlich...


        Als wir am Morgen des 6. Dezember 2012 im Auto saßen, um durch den Schneematsch in der mittleren Ukraine nach Berlin zu fahren, leuchtete plötzlich die Lampe am Tableau, welche einen Defekt am Antiblockiersystem signalisiert. Wir waren geschockt. Denn am Vortag hatte Pavel einen Check durchführen lassen, damit wir beruhigt die etwa 1500 km lange Reise auch unter widrigen äußeren Umständen antreten konnten. Also Anruf bei den "Meistern". Die Antwort: "Kommt vorbei!" Das führte uns von der Reiseroute weg - aber was macht man nicht alles im Interesse der Sicherheit.

        An der Strecke durch die Stadt lag eine Tankstelle mit preiswertem Gas, Natascha bog zu der ab. Als sie nach dem Tanken wieder den Motor anließ, blieb das ABS-Lämpchen dunkel. Wir fuhren los Richtung Berlin.
        Der Wintereinbruch in der Ukraine hatte zuerst Schneematsch gebracht - sehr schöne Schlitterbahn, wenn nicht geräumt wird. Nach etwa 60 km kamen wir auf die von den LKW "beräumte"Trasse und konnten fast bis an die polnische Grenze mit wenigstens 90 km/h fahren. Im Bereich PKW auf ukrainischer Seite keine Schlange - wir kamen fast bis an die Zollkontrolle durch. Da wir diesmal nicht einmal Wodka für Freunde dabei hatten, lotste man uns in den "Grünen Korridor". Wir kamen so an einer Riesenschlange ausreisender PKW vorbei, die uns mindestens drei Stunden Wartezeit gekostet hätten. Denn auf polnischer Seite war wegen Nikolaustag zwar Feuerwerk zu sehen, aber keine besonderer Arbeitseifer. Wir jedoch kamen auch dort rasch durch. 

        Nur hatten wir die Rechnung ohne den Fakt gemacht, dass ich anscheinend - fast unwahrscheinlich - Überraschungen anziehe. Etwa 20 km nach der Grenze, auf gut beräumter Straße plötzlich ein Knall, als ob jemand einen Stein auf das Auto geworfen hatte. Wir erschraken - und Natascha meldete: "Es ist was mit der Heckscheibe." Angehalten, sahen wir die Bescherung. Aus unbekannten Gründen war die Heckscheibe "zerplatzt". Nur die Folie zum Tonieren hielt sie zusammen. 
        Vorsichtig fuhren wir noch 130 km zu unserem Motel. Am nächsten Morgen zwei weitere Überraschungen. Der linke Vorderreifen hatte viel Luft abgelassen. Weil meine Frau sich entsann, dass in etwa 8 km Entfernung eine Reifenwerkstatt war, fuhren wir langsam dorthin. Mit einer weiteren "Behinderung". Die Düsen der Scheibenwaschanlage waren vereist.  
        Wir waren zum Glück auch die ersten Kunden. Dort wurden beide Defekte behoben - für 2,50 €. Die Vereisung mit Übergießen der Düsen mit heißem Wasser - einfach, elegant und rasch. Auch bekamen wir nach einem kundenfreundlichen freiwilligen Anruf des Meisters in Zwolen die Empfehlung, doch in Radom die Scheibe wechseln zu lassen. Etwa 3 Stunden Zeiteinbuße und nur 150 € für Material und Arbeit. Für uns aber doch Geld...

        Dass wir später als angemeldet zu unserem Quartier kamen, hatte auch noch ein wenig Unannehmlichkeiten mit sich gebracht. Allerdings waren wir froh, fast erst gegen Mitternacht ins Bett zu kommen. 

        Wer diesen Blog ein wenig verfolgt, wird zustimmen, dass mein Leben wirklich von Erlebnissen durchsetzt ist, die sich aneinander reihen. Nicht immer spektakulär, aber so "beachtlich", dass ich mir das Interesse am Leben nicht abgewöhnen muss.

        Vielleicht schauen auch Sie ein wenig zurück - oder unter gleichem Blickwinkel auf das, was auch ihr Leben einzigartig und interessant macht...

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





Wieder Moskau...

      
Die Entscheidung, in dieser Jahreszeit nach Moskau zu reisen, war nicht einfach. Ich hätte absagen können - dann wäre ein anderer Dolmetscher eingesprungen worden. Allerdings bin ich jemand ohne Sitzfleisch. Auch hungrig auf Abenteuer. Die mich anscheinend auch suchen und finden...
Drei Tage vor der Abreise kam eine Bekannte meiner Frau zu uns - Russin aus einer Stadt rund 400 km hinter Moskau. Sie bot an, mit ihr und ihrer Familie im Auto die Hinfahrt zu bewältigen. Die Einsparung: 70 Euro. Lässt man doch nicht aus - oder?
Am russischen Grenzposten das erste - positive - Erlebnis. Wenn Sie bei Wind und leichtem Schneetreiben fast auf freiem Felde stehen, um den winzigen "Immigrationsschein" auszufüllen, kann es vorkommen, dass die Visanummer des schon ungültigen Visas notiert wird. Das bemerkte ich. Die junge Beamtin hinter dem Schalter schlug mir hilfsbereit vor, die Eintragung zu ändern, den Schein zu Ende auszufüllen. Ich solle nur unterschreiben und mich wieder ins Auto setzen. Höflich bedankte ich mich - eine seltene, sehr angenehme Geste einer Beamtin!
Die winterliche Einöde der durchreisten Landschaft wirft auf eine eigenartige Weise die Frage auf, wie eben diese Weite von Menschen als Heimat empfunden werden kann... 

Gegen 20 Uhr Ortszeit kamen wir an den Stadtrand von Moskau. Dann trat ein, was noch vor einiger Zeit in einer speziellen Redewendung deutscher Umgangssprache so klang: "Ich denke, mich streift ein Bus." Nur: wir streiften ihn!
Zugegeben: der Busfahrer fuhr auf dem linken Strich der Fahrbahnbegrenzung. Aber der Fahrer unseres PKW, schon müde nach fast 1000 km hinter dem Steuer, zog etwas intensiver nach rechts, als die Situation das erforderte. Ergebnis: Blechschaden.
Die Verkehrspolizei kam relativ rasch – Kunststück, der Posten nur etwa 100 m entfernt. Nach einigen Aufnahmen der Unfallstelle und der Schäden das Kommando: „Straße räumen, am Posten einparken.“
Aus der Stellung des rechten Außenspiegels war eindeutig zu sehen: gerammt hatte der PKW. Aber sein Fahrer wollte Recht haben und bekommen. Ich hatte keine Lust, an der sinnlosen Streiterei teilzunehmen. Denn es war inzwischen 21.30 Uhr geworden. Mein von meiner Natascha benachrichtigter 88-jähriger Freund wartete schon ungeduldig. Denn ich wusste nicht einmal, wo etwa unsere Unfallstelle lag, bezogen auf seine Wohnung. Als ich die Polizisten fragte, meinten die: „In 50 m geradeaus beginnt der Lenin-Prospekt. Mit dem Bus immer geradeaus.“

Dank, Verabschiedung, ab durch den Matsch auf dem unbefestigten Straßenrand bis zur Bushaltestelle. Die Auskunft: wir biegen dort und dort ab. Also ein Taxi gestoppt. 700 Rubel, knapp 20 Euro würde es kosten. Bis vor die Haustür. Mit dem armenischen Fahrer, etwa 50 Jahre alt, gab es eine angeregte Unterhaltung. Übersiedler nach Moskau aus der Gegend, wo es in den 90ßer Jahren Kampfhandlungen um Berg-Karabach gab. Ein Schicksal…
Viktor hatte mit dem Abendessen gewartet. Wir tafelten bescheiden, denn er hatte wegen des Wetters keine Einkäufe mehr tätigen können, nachdem meine liebe Frau ihn von meiner vorgezogenen Reise informiert hatte. Ein Teil des Gastgeschenks – der ukrainische Markenwodka – kam zu seinem Recht. Welskopf und Zander wurden am nächsten Tag zu einer köstlichen Fischsuppe – „ucha“ auf Russisch und vom Hausherrn gebratenem Fisch vorgezogen. Eine Gewohnheit aus den Hunger- und Kriegsjahren in der Sowjetunion. Damals wurden lediglich manchmal Bratkartoffeln mit dem ebenso seltenen Sonnenblumenöl als Festschmaus zubereitet.

Der Besuch begann also wie schon so häufig: ich hatte etwas zu erzählen - diesmal "Abenteuer der Landstraße". 
Am nächsten Tag begann das, was bei vielen Moskauern und auch bei mir den Tagesablauf etwas durcheinander brachte. Intensiver Schneefall. Obwohl 12.000 Einheiten Räumtechnik im Einsatz waren und Oberbürgermeister Sobjanin zu beruhigen versuchte: die Moskauer Kraftfahrer waren ruhig wie in jedem Jahr. Die Stadt ist schon zu anderen Jahreszeiten fas ständig im totalen Stau - nun ging fast nichts mehr - genauer: fuhr fast nichts mehr. Dass ich zur geschäftlichen Verabredung trotz vorsorglich 2 Stunden vorgezogener Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Odinzowo lediglich 20 Minuten zu spät kam, wurde von den Einheimischen fast als Heldentat gewertet.

Was ich an Informationen zum aktuellen Russland bekam, ist auf meinem Blog 
zu lesen und kommt auch hier als Fortsetzung.


Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger










Erinnerungen meines Freundes



Drei Ereignisse

        Damals war ich noch ein sehr junger Chirurg, allerdings mit Erfahrungen aus dem Dienst bei der Marine. Meine Vorgesetzten mussten mein Talent als Arzt und als Lehrer mit bildhafter Sprache erkannt haben. Ich bekam den Auftrag, jüngeren Kollegen Vortrag zu halten über eine Operation an Bord kleiner Kriegsschiffe, die nicht eben selten war. Die Entfernung eines entzündeten Blinddarms. Da geht es um zweckmäßige Entscheidungen in kurzer Zeit, um Menschenleben zu retten. Der OP-Tisch ist allerdings nicht selten jener, an dem die Mannschaft das Essen bekommt – nicht der einer Klinik. Die Aufgabe wurde zur Zufriedenheit des Chefs und meiner eigenen erledigt.
        Einige Jahre später, ich war diensthabender Chirurg im Burdenko-Krankenhaus (damals zentrales Krankenhaus der Sowjetarmee), wurde ich mitten in der Nacht in die Kommandozentrale der sowjetischen Kriegsflotte befohlen – die sich damals noch in Moskau befand. Dort wurde ich über Sonderleitung mit einem unserer Schiffe im Indischen Ozean verbunden. Als ich mich meldete: „Oberstleutnant des medizinischen Dienstes Tscherkaschin“ kam die erstaunt-erfreute Antwort des dortigen Schiffsarztes: „Viktor Wassiljewitsch, sind sie es?“ Er hatte ein Problem. Der Patient war mit den Beschwerden erst sehr spät zu ihm gekommen. Die Gefahr einer Peritonitis bestand (Durchbruch an der entzündeten Stelle in den Bauchraum). Obwohl ich etwas Versäumtes bemerkt hatte, sagte ich dem Kollegen zur Beruhigung: „Sie haben alles richtig gemacht. Jetzt empfehle ich … Das folgende war Ärztedialekt, den brauchst du nicht aufzuschreiben. Die OP verlief nicht unproblematisch, aber erfolgreich.“
        Etwa ein Vierteljahr später kam ein Marineoffizier in mein Arbeitszimmer, meldete sich vorschriftsmäßig. Es war der Kollege, dem ich mit meinem Rat beigestanden und seine Reputation als Schiffsarzt aufrecht erhalten hatte. Er war in seinem Urlaub und vom Dienstort Wladiwostok mit dem einzigen Ziel nach Moskau gekommen, um sich zu bedanken. Ein nicht von der Regierung verliehener Orden.“

        Hier ist eine kleine Vorgeschichte nötig. Als zweites Ereignis. Wir hatten häufig  Veranstaltungen zur Weiterqualifizierung zu besuchen. Eine von denen war für mich prägend. Ein sehr betagter HNO-Professor empfing an dem Tage vor versammelter Mannschaft seinen belgischen Kollegen, mit welchem sie auf ihrem Fachgebiet als europäische Mitbegründer neuster Entwicklungen bekannt waren. Sie hatten sich jedoch vorher immer nur schriftlich ausgetauscht.
        Professor N. begrüßte seinen Gast und wandte sich mit ihm gemeinsam zwei Frauen zu, die wir bis zu diesem Moment kaum beachtet hatten.
        „Hier stelle ich ihnen meine wichtigste Mitarbeiterin vor – meine langjährige OP-Schwester.“ Er nannte ihren vollen Namen – der Gast begrüßte die Dame mit Handkuss. „Hier ist die zweite wichtige Frau in meinem Bereich – die Oberschwester (mit vollem Namen) hält darin ideale Ordnung.“ Auch sie wurde vom Gast mit Handkuss begrüßt. Danach wendete sich der Professor zum Auditorium und sagte: „Und das sind alle anderen!“
        Da begriff ich etwas für meine weiteres Berufsleben Wichtiges: die wesentlichen Personen im Hintergrund verdienen es, an unseren Erfolgen auch öffentlich beteiligt zu werden.
        Aber auch etwas Anderes habe ich später als Chef der Abteilung Orthopädie-Chirurgie immer beherzigt: Mitarbeiter sollen öffentlich gelobt, aber einzeln kritisiert werden. Besonders Frauen sind dafür dankbar. Wenn so eine „Sünderin“ mit rotem Kopf bei der Oberschwester herauskam, hat das gewirkt – aber nie auf das Arbeitsklima im Ganzen. Deshalb gab es über Jahrzehnte währen meiner Tätigkeit in dieser Abteilung nicht eine einzige Beschwerden bei unseren Übergeordneten.
        Außerdem war es bei uns üblich, für meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch dann da zu sein, wenn sie Probleme hatten, welche durch meinen Beistand beseitigt werden konnten. Deshalb berührte mich eine mir nach meinem Weggang in die Rente durch einen anderen Kollegen zugetragene Meinung aus der Abteilung tief: „Viktor Wassiljewitsch war ein Mensch.“

        Nun zu einem mit allem hier verbundenen Vorfall. Wir lagen in einem kleinen indonesischen Hafen, als sich bei einem Matrosen die Diagnose „Blinddarmentzündung“ bestätigte. Ich bat mit meinem unvollständigen Sprachschatz des dort üblichen holländisch-jiddischen Gemisches den Chefarzt des dortigen Spitals, mir seinen Operationssaal zu Verfügung zu stellen und, wenn möglich, seine OP-Schwester als Assistentin. Das Operationsbesteck hätte ich an Bord und würde es nutzen. 
        Da ich mit den dortigen Betäubungsmitteln nicht vertraut war, nahm ich die Operation unter örtlicher Narkose vor. Die Herstellung der Lösung aus destilliertem Wasser und pulverisiertem Novocain war bei uns damals schon so erprobt, dass sich der Kollege, welcher auch seinen Anästhesiologen unserem Team beigeordnet hatte, später darüber erstaunt zeigte. Mit der zierlichen und anscheinend sehr jungen und vermeintlich unerfahrenen OP-Schwester klärte ich vorab nur, wie „dicker Faden“ und „dünner Faden“ für die Nähte von mir bezeichnet werden würden.
        Dem Matrosen hatte ich vorab die Angst genommen, indem ich ihm erläuterte, wie oft nicht nur ich, sondern auch viele andere sowjetische Chirurgen diese damals neue Art der Betäubung schon angewandt hätten.
        Die Operation verlief sehr befriedigend, wenn auch nicht ohne Komplikation. Was mich am meisten freute, war die stille Professionalität der Indonesierin. Wir wirkten so zusammen, als hätten wir schon jahrelang gemeinsam im OP gestanden. Ohne ein Wort reichte sie in jeder Sekunde das, was ich beim Stand der Operation gerade brauchte!
        Am folgenden Tag fuhr ich in das Krankenhaus, um meinen Patienten zu besuchen. Mit ihm war alles in Ordnung – wir haben ihn am 5-ten Tag auf das Schiff geholt.
        Der Chefarzt, und seine Mannschaft waren beieinander, die zierliche OP-Schwester überreichte mir das inzwischen sterilisierte OP-Besteck in seinem metallischen Behälter. Ich bedankte mich offiziell für die Unterstützung, erklärte eindeutig, wie hoch ich die Hilfe der OP-Schwester einschätze. Dann überreichte ich ihr das gesamte Operationsbesteck. Es hatte nach unseren strengen sanitären Normen trotz seiner erhaltenen Gebrauchsfähigkeit abgeschrieben werden müssen.
        Ob die junge Frau es daheim als Erinnerungsstück aufbewahrt hat, bezweifele ich. Aber mich materiell anders zu bedanken, erlaubte mir unser damaliges „Taschengeld“ nicht. Wenn sie das Besteck also veräußert hat, konnte sie ihre materielle Lage etwas aufbessern. Wichtig war mir und hoffentlich auch ihr die öffentliche neidlose Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation.

        Diese Notizen über ehrliche Arbeit habe ich deshalb aufgeschrieben, weil bei meinem Besuch in Moskau Ende November so viele Informationen über Unehrlichkeit auf mich einprasselten, dass ich die Goethe-Worte beherzigen will: "Wahrheitsliebe zeigt sich darin, dass man überall das Gute zu finden und zu schätzen weiß."

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger


Noch leben ...

                Es klingt sicher makaber, wenn dieser Vergleich angestellt wird. Aber es ist eben so in der Welt, in welcher Tod und Leben so dicht beieinander existieren.

        Wir waren beim Kardiologen in Kiew, die meiner Natascha besser zu ihrem leicht lädierten Organ passende Medikamente verordnete. Es hatte sich herausgestellt, dass ihr Kollege vor Ort leider zu jenen Ärzten gehört, die den Titel auch führen...

        Meine Gute schlug vor, bei der Mutter unserer Freundin eine Art Abschiedsbesuch zu machen. Sie liegt unheilbar daheim, um ihre Tage würdevoll in bekannter Umgebung zu beschließen. Für mich erstmalig der Besuch bei einer etwa Gleichalterigen, allerdings sie in einer Situation, mit der wir alle gewöhnlich sehr schlecht umgehen können. Wissen, dass auch du eines Tages von der Welt gehen wirst - und eine Bekannte zu besuchen, der das unmittelbar bevorsteht - das sind sehr unterschiedliche Befindlichkeiten.
        Maria, familiär Tante Mascha genannt,lag mit geschlossenen Augen auf der linken Seite. Sie erfasste, dass wir gekommen waren. Wir fragen nicht, wie es ihr geht, sondern sagten nur, wir wären zu Besuch da. Mit der arbeitsamen, bescheidenen Frau hatte ich immer ein gutes Verhältnis. Deshalb strich ich ihr zart über die Wange. Die langsame Geste mit der rechten Hand - eine Art "sich an mir festhalten wollen" - war die einzige Reaktion. Ich flüsterte ihr ein "Gute Nacht!" zu - mehr gab die Stimme nicht her...

        Am folgenden Morgen traf ich beim Spaziergang mit Hund einen frisch verliebten Rentner. Einer von jenen, der wie ich in Bewegung  die Bremsung der Altersprozesse sucht. Getreu der Formulierung: "Wir bewegen uns nicht träger, weil wir altern, sonder weil wir uns träger bewegen, werden wir rascher älter."
        Er stellte überraschend die Frage: "Hast du heute schon in den Spiegel geschaut?"
        Weil ich nicht so eitel bin und noch nicht rasiert war, habe ich das verneint. Aber interessiert hat mich der Grund für die Frage schon.
        "Wenn ich morgens in den Spiegel schauen kann, lebe ich noch und bin beweglich!" war seine Antwort. "Das ist für mich ein Grund, mich zu freuen." Recht hat der Mann.

        Auf dem Rückweg in Nähe der Brücke belästigten zwei kleine Welpen ihre Mutter, deren Gesäuge eindeutig leer war. Die beiden habe ich schon längere Zeit beobachtet. Einer läßt beständig den Schwanz hängen, ist offensichtlich krank, wird den Winter nicht überleben. Die streunenden Hunde sind ein Problem - und Opfer des Verkehrs. Am vorherigen Abend sah ich den Kadaver eines gerade erst überfahrenen mittelgroßen hellen Hundes an der Allee, durch die unser Abendspaziergang führt. Kai beschnupperte die Überreste kurz, lief weiter. Unangenehm, dass die Stadt das Problem nicht nach dem Beispiel von Prag in den humanistischen Griff bekommt.

        Wir leben noch!

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





       

Die Brücke

        In der Ukraine, in der ich lebe, sagen viele Bürger, sie wäre "das Land der Wunder" - strana tschudes. Eines habe ich soeben erst erlebt. Den Wechsel von Ansichten und Herangehen an Probleme.

        Vor Jahrzehnten gab es an der Stelle, wo heute eine Holzbrücke über den Fluss Ros führt, eine bescheidene Fähre. Wie erzählt, eine Dienstleistung zu geringem Preis und nur mit dem Risiko, dass aus der Vorstadt ins Zentrum bei mittlerem Frost keine Verbindung bestand. Oder, wenn der "menschliche Faktor" das verhinderte.

        Mit Verlegung eines Pioniertruppenteils der sowjetischen Armee nach Belaja Zerkow gab es eine einschneidende Veränderung. Niemand kann genau sagen, wer die Idee hatte - aber sie zündete. Als ständiges Übungsobjekt wurde beantragt und genehmigt - der Bau einer Holzbrücke. Die konnte vor bestimmten Aufgaben in Manövern ohne großen Aufwand ein wenig oder mehr beschädigt werden - und die neuen Rekruten bekamen etwas zu tun bei der Wiederherstellung nach Norm. Alle Seiten waren das zufrieden. Vor allem die Bürger der Siedlung am anderen Ufer.

        Dann zerfiel die Sowjetunion. Die unabhängige Ukraine musste ihre Armee neu ordnen. Dabei spielte eine Holzbrücke keine Rolle. Der "Pflege-Truppenteil" verließ die Stadt. Die Brücke verkam.


        Auf obigem Schild von 2004 wird den Bürgern Fußgängern die Schließung des Durchgangs während der Generalreparatur für die Zeit von zwei Monaten angekündigt. Daran hat sich niemand gehalten. Weil ich unseren Alabai spazieren führen musste, bin ich den anderen gefolgt. Sie sehen auf folgendem Foto, wie da Adrenalin hochkam...


        Allerdings wurde wirklich eine ordentliche Reparatur durchgeführt - die tragenden Balken durchgängig erneuert und auch der Belag darauf. Nun ist es jedoch wieder soweit. Zwar hat ein Sponsor den teilweise durchgefaulten Belag ersetzen lassen, die zum Teil von den Jugendlichen demontierten Geländer wurden ersetzt - aber die Brücke macht nicht den Eindruck, dass sie jeden Augenblick zusammenfällt.

        Jedoch sieht das die Stadtverwaltung anders. Vor beiden Aufgängen sind stabile metallische Barrieren auf Betonsockeln errichtet (Motorroller kommen aber doch vorbei) und doppelt so große Schilder aufgestellt worden, verglichen mit 2004. Durchfahrt und Durchgang werden aber nicht "auf eigene Gefahr" begrenzt, sondern kategorisch verboten. Weil "die Brücke sich in Havariezustand befindet."

        Weder die Ukrainer noch ich halten uns an diese Verfügung. So kann "Verachtung von behördlichen Anweisungen" auch anerzogen werden.

        Wenn daraus aber im allgemeinen Straßenverkehr wegen der Gewohnheit, Vorgaben nicht zu beachten, hunderte von Verkehrstoten das traurige Ergebnis sind - dann ist diese "leere Drohung" eine unvernünftige Handlung - meine ich. Wunderland!

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





Das Kleine ...

        Der J. W. v. Goethe hat auch diesen bemerkenswerten Satz geschrieben: "Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinen erblicken." Recht hat er. Die kleinen Freuden des Alltags wachsen sich zusammengenommen zur Lebensfreude aus.

        Am Sonntagabend gingen wir wie immer gegen 20 Uhr spazieren - Hund und ich. Es hatte kurz zuvor ein kleines Geplänkel mit der Chefin gegeben - einfach ein Missverständnis. Wenn man kein russischer Muttersprachler ist, kommt so etwas vor.
        Unterwegs kam uns eine bekannte Blumenverkäuferin vom Basar entgegen. Wir grüßten einander und sie meinte: "Ihre Frau liebt doch Feldblumen. Diese Miniastern sind doch ähnlich. Kommen sie, ich halbiere den großen Strauß, nehmen sie ihrer Natascha ein paar Blümchen mit."  Gegen schwachen Protest wurde mir das Büschel aufgedrängt.
        Daheim ein Staunen. Wo ich die Blumen her hätte? Ich schwindelte erst einmal - von einem Freibeet geklaut. In der Nähe, die wir in dieser Zeit hätten ablaufen können, gäbe es keine solchen Beete - sie hatte Recht. Also zugeben: von einer anderen Frau für die eigene. Anweisung: sag ihr danke auch von mir, wenn du auf den Basar gehst. Uff!

        Der gestrige Morgenspaziergang war geprägt durch Wildenten - genauer: durch Stockenten. Sie sammeln sich schon auf dem Fluss. Das Schoof, das ich sah, zählte 17 Vögel, wie üblich mehr Männchen als Weibchen. Es gibt Leute, die darin Anzeichen für einen strengen kommenden Winter sehen. Denn in solchen Gruppen lassen sich mehr eisfreie Stellen in den Futterzonen am Ufer offen halten, wenn darin ständig Bewegung ist.
        Dann platschte es in Ufernähe recht laut. Die Welle sah ich, den Verursacher nicht. Kaum schaute ich fast geradeaus, als es erneut laut plätscherte. Nun konnte ich die große Schwanzflosse eines guten Hechtes verschwinden sehe. Anglererfahrung sagte: etwa zwei Kilogramm der Bursche und schwerer.

        Der heutige Morgenspaziergang brachte erneut ein Erlebnis mit Vögeln - eine Gruppe der hübschen Kleiber hüpfte vor mir her, nachdem der Hund vorausgelaufen und sie zwischen uns gelandet waren. Aber da ich etwas schärfere Gangart eingeschlagen hatte, flogen sie seitlich in die Büsche.
        Dann lag etwas wie ein großes buntes Knäuel auf dem Weg  Als ich näher kam, wurde es zu einer Kröte! Wunderbar gefleckt und durch die etwa +14 Grad aus der Winterhöhle gelockt, saß sie recht regungslos auf dem Radweg. Was blieb? Mit kräftigem Trampeln in ihrer Nähe konnte ich sie veranlassen, sich zumindest vom Fahrradweg auf die Wiese hin zu bewegen. Es bleibt zu hoffen, dass sie den Unterschlupf wieder findet.

        Das es im Lande leider zerstörerische Kräfte gibt, welche neu geschaffenes nicht zu aller Nutzen zumindest so lassen können, zeigte sich nach nur einer Woche an der Holzbrücke. Der Sponsor ( Alexander Poljarush) hatte auf die Querbretter schreiben lassen: "Lassen sie uns gemeinsam die Brücke bewahren." Heute fehlte das erste Stück aus dem hölzernen Geländer ... Traurig, aber wahr.

        Als ich gestern abends am Kiosk mir eine Flasche recht guten Schwarzbiers holte, hatte ich aus dem Kleingeld an Stelle des 50-Kopeken-Stückes mir 20 Eurocent gegriffen. Die Verwechslung sah ich erst, als das Geld auf dem Ladentisch lag und fast achtlos rasch kassiert wurde. Die Verkäuferin vertraut mir bedingungslos. Da ich nichts anderes bei mir hatte,beschloss ich, am nächsten Morgen nach dem Spaziergang alles auszubügeln.
        Heute Morgens sagte Olga, als ich die Herausgabe meiner Cents verlangte gegen heimische Kopeken: "Ich habe später bemerkt, dass ich falsches Geld habe. Das kann ich nicht wechseln in der Bank. Also habe ich das als Wechselgeld an jemanden mit viel Knete weitergegeben."
        "Sie sind mir 1,50 Hrywna schuldig, denn 20 Cent sind 2 Hrywna!" trumpfte ich scherzhaft auf. Sie konterte: "Haben sie mir unbrauchbare Valuta gegeben und gute Ware bekommen? Einwände nur sofort an der Kasse! Schnee von gestern zählt nicht."  Wir lachten beide herzlich.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





Geschafft ...

        Diese Seite wird zweisprachig. Denn den Urtext bekam ich zugeschickt. Nach dem Telefonat mit dem Absender konnte ich keine Information über den Verfasser bekommen. Ich habe den dringenden Eindruck, dass er selbst das geschrieben hat und bescheiden im Hintergrund bleiben will.
        Deshalb bitte ich, hier die Version "Verfasser unbekannt" zu akzeptieren.


  
Geschafft!

*Welch ein Glück, das noch zu erleben!...* 

die INTERNER-EPOCHE!

-       Wir fahren in fernste Länder, sehen einander per Skype;
-       sehen Kinder und Enkel direkt, sprechen mit ihnen;
-       schreiben einander ohne Papier, Briefumschläge und Briefmarken;
-       antworten auf Briefe, die Antwort trifft zwei Sekunden nach Absenden beim Adressaten ein;
-       wir laden uns beste Bücher aus dem Internet und lesen die;
-       mit Leichtigkeit suchen und finden wir beliebige Information, Artikel, Musik, Filme im Internet;
-       wir kaufen im Internet Sofas, Autos, Lebensmittel;
-       wir schließen neue Bekanntschaften im Internet und machen uns bekannt.

*GOTT SEI DANK! WIR HABEN ES GESCHAFFT SO LANGE ZU LEBEN!!!*

*Welch ein Glück, dass wir es schafften!...*

UNSERE JUGEND IN DER ZEIT OHNE INTERNET ZU ERLEBEN!

- Wir spazierten in Parks umher;
- wir machten Sport und besuchten Theater;
- wir machten uns mit echten GEGENÜBERN bekannt;
- wir schrieben UNSERE Gedichte und lasen fremde;
- wir saßen bei unseren Gesprächen in der Küche oder am Lagerfeuer;
- wir spielten Gitarre und sangen dazu Bardenlieder;
- wir kamen auf den ersten Ruf zur Hilfe;
- wir SCHAUTEN FREUNDEN UND GELIEBTEN MENSCHEN 
IN DIE AUGEN,  nicht in ihr Profil.

*GOTT SEI DANK! WIR SCHAFFTEN ES!...*

  
Mы успели!

*
Какое счастье, что мы дожили!..*

...
ДО ЭПОХИ
ИНТЕРНЕТА!

- Мы разъехались по разным странам, но видим друг друга в Skype;
- разговариваем, видим детей и внуков вживую;
- переписываемся без бумаги, конвертов и марок;
- отвечаем на письмo, и оно приходит к адресату через 2 секунды;
- мы скачиваем и читаем лучшие книги в Internete;
- мы с легкостью ищем и находим любую информацию, статью, музыку и
фильмы в Internet'e;

- мы покупаем диваны, машины, продукты в Internet'e;
- мы знакомимся в Интернете и - приобретаем новых знакомых.
*СЛАВА БОГУ! МЫ УСПЕЛИ ДОЖИТЬ!!!*

**************************************************************************

Какое счастье, что мы успели!..*

... ПРОЖИТЬ НАШУ МОЛОДОСТЬ В ЭПОХУ БЕЗ ИНТЕРНЕТА!

- Мы гуляли в парках;
- занимались спортом и театром;
- знакомились ВЖИВУЮ;
- сочиняли СВОИ стихи и читали чужие;
- писали ПИСЬМА ОТ РУКИ и посылали их в конвертах;
- сидели за разговорами на кухнях и у костра;
- играли на гитарах и пели бардовские песни;
- приезжали на помощь по первому зову;
- МЫ СМОТРЕЛИ ДРУЗЬЯМ И ЛЮБИМЫМ В ГЛАЗА, а не в анкеты...
*СЛАВА БОГУ! МЫ УСПЕЛИ...*

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger






Alltagsfreuden ...

        Es ist wenig Altweibersommer in diesem Jahr. Deshalb werden Treffen mit Bekannten auf dem Spaziergang seltener. Auch die Vertreter der Tierwelt bereiten sich auf den Winter vor ... Die Hündinnen sind plötzlich fast alle läufig, was dazu führt, dass ich unseren russischen Jagdspaniel an die Leine nehmen muss. Sonst entschwindet er auf einer der zahlreichen Duftspuren, von denen ich ihn so schon kaum mit Gewalt weiter zu laufen bewegen kann ...
        Gestern hatte ich ihn am Wald freigelassen - das "Geschenk" ließ nicht lange auf sich warten. Aus dem schwarzweißen, gut anzusehenden Rüden war ein gelbbrauner, stinkender Strolch geworden. Die Neigung, sich in irgendeiner ekelhaften Masse zu wälzen, ist dem 8-jährigen Burschen nicht abzugewöhnen ...

        Aber so wirkt das Prinzip "schwarzweiße Kuh" manchmal doch - die Flecken, in denen wir leben, sind zu bemerken. Nur ob wir im dunklen Teil sind oder auf einem hellen Fleck - das bringt die Situation.
        Gestern begann alles damit, dass im Bereich der kleinen privaten Häuschen ein tiefrotes Eichhörnchen regelrecht langsam über die Straße hüpfte, um ähnlich geruhsam eine Akazie zu erklimmen. Der Hund war weit - die Beobachtung ungestört.

        An der Holzbrücke - genauer weit vor ihr - begann das Augenreiben.
        Eine der "Volksvertreter", der zum kommenden Wahlgang Stimmen fangen will, hatte etwas Geld und Material spendiert.
        Die jedes Jahr von der "schöpferischen Jugend" demontierte Holzbrücke (zuerst wird ihr Geländer an zwei Stellen abgerissen, um von dem Belag direkt ins Wasser springen zu können - mit der Zeit wird dann immer ein Stückchen mehr zerstört ...) war repariert worden. Auf den hell gestrichenen waagerechten Verbindungsbrettern zwischen den Pfosten der Aufruf gepinselt: "Lasst uns gemeinsam die Brücke bewahren!" Dazu Vor- und Familiennamen des "Sponsors". Wer es glaubt, wird selig - sagt das Volk ahnungsvoll ...

        Auf dem Basar danach eines der kleinen, aufbauenden Erlebnisse. In der Unterhaltung mit zwei Blumenfrauen die unerwartete Frage einer der beiden - etwa 35 Jahre alt: "Sagen sie bitte, welche Creme benutzen sie, damit ihre Haut so glatt ist?" 
        Da man hier weiß, dass ich weit über 70 Jahre alt bin, ist die gezeigte Neugier sicherlich  berechtigt. 
        Allerdings habe ich mir dazu noch keine Gedanken gemacht. Jedoch musste ich hier mit einem Grund einhaken: "Nichts dergleichen. Ich lebe gesund, trinke mindestens drei Liter Flüssigkeiten täglich, meist Wasser, esse viel Obst und Gemüse roh, und bewege mich häufig an frischer Luft. Außerdem rauche ich nicht."
        Als ich das Letzte gesagt hatte, wurde sie rot. Denn diese Schwäche bei ihr hatte ich schon beobachtet. Eine Möglichkeit, einer Frau Dummheiten auszureden, ist zwar selten erfolgreich - aber der Versuch ist das wert.

        Das Wichtigste aber: meine extrem nette und sehr qualifizierte Zahnärztin von 61 Jahren rief an: "Kommen sie bitte um 15 Uhr. Ihre Brücke ist fertig." Ihr Mann - Zahntechniker, einer der drei Söhne auch Zahnarzt. 
        Zu angegebener Zeit war ich vor Ort. Nach etwas Schleifen hier und dort, säubern der Einpassstelle - der erste und recht erfolgreiche Versuch. Nacharbeit - und die nun schon reparaturbedürftigen Beißerchen hatten für rund 200 Euro die Brücke über drei Täler im Backenzahnbereich bekommen. Die mich heute Morgen nicht einmal mehr im Ansatz stört ...

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





Gewissen ...

        Wer meinen Post "Abenteuer des Schienenstrangs 2012" gelesen hat, wird das Folgende besonders zu schätzen wissen. Es gibt eben im Leben Ereignisse, die unvorhersehbar sind und doch großen Einfluss auf vor allem unser Denken haben können.

        Seitdem ich meine. dass mich das Leben bevorzugt, weil ich mich  gegenüber vielen Gleichaltrigen extrem gut drauf fühle - was mich nicht vor Dummheiten schützt - bin ich dabei, mehr darüber zu erfahren, was dazu geführt hat. Wie persönliche Gesundheit dadurch gestärkt werden kann, dass Abhärtung und vernünftige Lebensführung den Ärzten in Sprechstunden und am Krankenbett Zeit für jene verschafft, die aus ebenfalls sehr persönlichen Gründen diesen Weg nicht gehen können - oder wollen.

        Als ich am Bücherstand der Wohlthatschen Buchhandlung in Berlin am Alex das Taschenbuch "Biologie für die Seele - Mein Weg zur personalisierten Medizin" von Dr. Florian Holsboer sah und kurz entschlossen kaufte (ISBN 978-3-423-34637-5), konnte ich nicht ahnen, dass mir ein besonderes Leseerlebnis bevorstand. Das möchte ich gerne auch Ihnen vermitteln, indem ich das Büchlein empfehle. 

        Dr.Holsboer wird mir verzeihen, wenn ich ihn zitiere - aus genanntem Taschenbuch, von Seite 54: 

        "Andererseits habe ich in Gesprächen mit dem Patienten immer wieder betont, dass die Unterlassung von Forschung ethisch nicht vertretbar sei, ja, dass ich dies im weitesten Sinne sogar für uterlassene Hilfeleistung halte. Wer als Patient die für ihn beste Therapie in Anspruch nimmt, nutzt Forschungsergebnisse, die mit Hilfe anderer Patienten erzielt wurden. Die Solidarität der Patienten fordert aber, dass derjenige, der von Forschung profitiert" hierzu auch selbst etwas beiträgt."

        Welch ein bemerkenswerter Ansatz und welche darauf beruhenden erstaunlichen Ergebnisse!

        Einige Zeilen weiter:

        "Wenn ich sehe, welche Aktenberge junge klinische Forscher heute vorlegen müssen, um die Regularien gesetzlich vorgeschriebener Ethikkommissionen zu erfüllen, dann frage ich mich, ob darüber nicht das Wichtigste bei einer solchen Entscheidung, nämlich die Befragung des eigenen Gewissens, zu kurz kommt."

        Dieser hier fett hervorgehobene Satzteil sollte im Buch und im Leben groß geschrieben werden.

        Wer Lesevergnügen und Bildungserlebnis in einem schätzt, sollte sich dieses Taschenbüchlein unbedingt besorgen. Es lohnt sich. Auch, genauer - vor allem - wenn Sie gesund sind. 

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger







Abenteuer des Schienenstrangs 2012 ...

        Der Post muss einmal etwas anders beginnen.  Mit einem Strauß Herbstblumen. Gepflückt und geschnitten am 1. Oktober. Zum Geburtstag meiner Natascha. Deshalb wurde das ein Morgenspaziergang von etwas mehr als 10 Kilometern. Weshalb sie diese Blumen verdient hat, folgt später ... Das alles begann schon zwei Wochen davor. 


         Als ich am 12. oder 13. September verschwitz vom Spaziergang kam und über Skype angerufen wurde, blieb ich anschließend vor dem offenen Fenster am PC sitzen. Dumm, absolut dumm! Allerdings kam das dicke Ende später ... Dass sich etwas Unangenehmes im Körper zusammenbraute, war zu ahnen. Meine Gute gab mir gegen das Vorgefühl eine Medizin, die das Ahnen versiegen ließ.

        Am 15. September musste ich nach Berlin. Weit über ein Jahr hatte ich mit russischen Interessenten "geackert", um sie von einer effektiven Technologie zu begeistern. Die Verhandlungen sollten ihrem Ende zugehen - mit sehr eindeutigem Ergebnis für beide Seiten. Diesmal war ich "nur der Dolmetscher. Aber eben unbedingt erforderlich.

        Um 08.15 Uhr in der Frühe Abfahrt vom Hauptbahnhof in Kiew. Außer dem schweren  Gepäck war auch "es" wieder da - das unangenehme Vorgefühl. Allerdings keine Arznei.
        Etwa 20 km vor dem vorletzten Halt auf ukrainischem Boden musste ich zur Toilette. Zurück im Abteil, stolperte ich über ein Paar Schuhe. Dass mein kaputtes linkes Knie höllisch schmerzte und die junge Nachbarin mich aufheben wollte - das war alles, was ich erinnere. Dann erwachte ich auf der Tragbahre, mit der ich ins Fahrzeug der "Erste Hilfe" geschoben wurde.
        Gepäck, Dokumente, Portemonnaie - war mir alles egal. Allerdings waren alle Sachen und sogar die Fahrkarte da, die gewöhnlich bis zum Ausstiegsbahnhof der Schaffner behält, vollzählig, wie sich später zeigte ...
        In dem "Eisenbahnkrankenhaus" mit den zu vielen Schwellen für den ungehinderten Zugang der rollenden Trage ein sehr besorgter Empfang, als nach dem Fiebermessen das Ergebnis bekannt wurde: 39,7 Grad!
        Der etwa gleichaltrige diensthabende Arzt stellte nach zirka 30 Minuten die Diagnose: Lungenentzündung. Antibiotika, sofortige Bettruhe. Ich machte - trotz sehr netter und sogar ansehnlicher Krankenschwestern die Augen zu. Nach drei Stunden die wenig nette Stimme Nataschas aus dem Handy: "Bist du schon in Polen?" Auf meine Antwort beredtes Schweigen. Dann die Entscheidung: "Ich komme morgen mit dem Auto, weil du unbedingt nach Berlin musst. Nehme Tanja mit - sie hat ein Visum. Wir fahren gemeinsam. Ob du dort übersetzt oder ins Krankenhaus musst, entscheidet dein Hausarzt. Gute Nacht!"

        Am folgenden Morgen die Information: "Wir sind schon in Kovel, holen dich gleich ab." Mit Sohn Pavel als zweitem Fahrer waren sie bei Nacht und Regen die mehr als 500 km gefahren, hatten ihn in den Zug nach zuhause gesetzt uns standen bald vor mir.
        Die Frage des Arztes, ob sie eine Spritze mit Antibiotika setzen könne, wurde mit fast sadistischem Grinsen bejaht.

        Kurz: die Reise mit auf Rezept gekauften 5 Spritzen und dazu Ampullen ging los.

        Dieser Post ist auch mein Dank an die um Patienten besorgten und fachlich wie menschlich  qualifizierten MitarbeiterInnen des Eisenbahnkrankenhauses in Kovel!

        Nach nur 3 Stunden Schlaf fuhr meine liebe Natascha die fast 1000 Kilometer nach Berlin - nicht, ohne mir zur rechten Zeit meine Spritze zu verpassen ...
        Die beiden Damen fuhren, beruhigt durch meinen Hausarzt, zwei Tage später gemeinsam heim.

        Weil ich mich abhärte und bemühe, kaum Medikamente zu schlucken, haben diese bei Anwendung wie in diesem Fall die erwünschte Wirkung. Auch die aus der Ausbildung in "erster Hilfe" vorhandenen Kenntnisse halfen mir, die restlichen Injektionen intramuskulär selbst in den Oberschenkel zu platzieren ...

        Meine Aufgabe konnte ich erfolgreich erfüllen, die Nachkontrolle beim Hausarzt nach einer Woche ergab:  gesund. Dazu der Rat: mit deinen 75 Jahren solltest du etwas kürzer treten. Auch, damit deine prächtige Frau noch lange mit dir leben kann ...

        Was ich versprochen habe. Nur: das Temperament ...

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger


P. S.

        Wieder daheim, wurde versucht, mit einem negativen Beispiel mich "umzuerziehen". Denn ich hatte die Bemühungen der Personen im Schnellzug Kiew-Berlin und des medizinischen Personals um mich in Kovel sehr verdient gelobt. 

        Das Gegenargument: in Kiew hat in einem Elektronik-Supermarkt soeben ein Verbrecher lediglich wegen eines elektronischen Speicherelements 3 Wachleute erschossen und den vierten Mitarbeiter schwer verwundet. Wenn du an solchen gerätst?

        Ja, die Welt ist vielfältig. Das weiß ich sehr wohl. Ich freue mich deshalb vor allem an guten Menschen und an guten Nachrichten. Das hilft mir, besser zu leben!

S. Newiger



Liebe Leser meines Blog´s, heute habe ich mal einen Beitrag meines Freundes Detlef Schwuchow mit Genehmigung kopiert und hier eingetragen, wie ich finde hat er eine sehr beeindruckender gesundheitliche Entwicklung genommen und könnte für viele als Beispiel dienen.
Euer Siegfried Newiger

 Mein Diabetes

Mein großer Wunsch kein Insulin mehr zu benötigen.


Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren habe ich die Diagnose Diabetes und lebe mit ihr. Am Anfang war es sehr nutzvoll da ich nicht zur Armee (Reserve) brauchte., denn Diät gibt es nicht bei der Armee. Zu beginn der Krankheit konnte ich die Werte mit Diät sehr gut beeinflussen. Im laufe der Jahre hat sich alles zum negativen gewandelt so das ich zum Schluss zwölf mal am Tag verschiedene Insuline spritzen musste und acht mal den Zuckerspiegel kontrollieren musste.
Auch in der Nacht war ich gezwungen meinen Zuckerspiegel zu kontrollieren und wenn nötig Insulin zu spritzen. Das bedeutete ich habe innerhalb eines Tages zwanzig mal in meinen Körper gestochen, was nicht immer schmerzfrei gewesen ist.

Hinzu kam der negative Effekt, durch das viele Insulin, täglich benötigte ich 460 Einheiten, nahm ich immer mehr zu und konnte trotz meiner vielen Bewegung bei meinen Führungen im Tierpark nichts dagegen unternehmen.
Diesen negativen Effekt der Gewichtszunahme haben mir die Diabetesärzte inzwischen bestätigt. Gegessen habe ich auch nicht sehr viel, an manchen Tagen hatte ich sogar das Gefühl nicht satt zu werden.
Hier möchte ich allen Mut machen den Ärzten auch mal zu wieder sprechen und die Ärzte nach den reellen Ursachen zu befragen, habt Mut dazu, denn die Ärzte sind für Euch da und nicht Ihr für die Ärzte.
Notfalls wechselt die Ärzte, es gibt genug von ihnen und sehr oft sind sie besser als ihre Vorgänger, es ist Euer gutes Recht.

Seit 2009 setzte ich Zeitgleich mehrere alternative Methoden ein, ich begann regelmäßig natürliche Nahrungsergänzung einzunehmen,  schaffte mir eine Perht Magnetfeldtherapie an und nutzte sie täglich, ein Wasserfilter war meine weiterer Anschaffung. Zur Energetisierung des Trinkwasser kamen Edelsteine in eine Glaskaraffe. 
Ich gehe nun fast täglich für mindestens zwei Stunden im Tierpark spazieren. Es ist nicht nur die Bewegung die mir gut tut sondern auch die besondere Atmosphäre im Tierpark, die Ruhe, die frische Luft, die Natur, die Tiere und die Menschen die ich in den letzten fünf Jahren Tierparkführungen kennen gelernt habe und nicht zuletzt meine positive Ausstrahlung auf mich selber und auf alle Menschen die mich sehr gern und immer wieder begleiten.

Meine innere geistige Einstellung zu ändern war der nächste Lebensabschnitt. 
Eine Freundin hat mal die Aussage "Detlef ist pathologisch positiv" geprägt und ich muss gestehen sie hat Recht mit ihrer Aussage ich bin ein sehr positiv eingestellter Mensch. 

Ich erlernte Raiki nach Usui, Kundaliniraiki, Engelsheilung, Tierkommunikation, Kolumbianische Lichtheilung sowie die schamanische Heilkunst und fing an, mich meiner eigenen Kräfte zur Heilung bewusst zu werden, sie anzunehmen und auch einzusetzen. 
Fortan arbeitete ich nun täglich an mir, ein sehr guter Freund hilf mir ebenfalls mit seiner Methode weiter und unterstützte mich in meinem Vorhaben und machte mir immer wieder Mut an mich, mein Kraft und an mein Können zu glauben.  

Jetzt ist es soweit, seit Anfang September spritze ich kein Insulin mehr, ich spritze nur zwei mal am Tag (3,6 Einheiten) ein Mittel welches die körpereigene Insulinproduktion wieder anregen soll. Es funktioniert wunderbar, plötzlich nehme ich wieder ab, mein Bauch ist verschwunden, meine Blutzuckerwerte sind besser als in den letzten Jahren mit dem vielen Insulin. Jetzt kann ich auch mal ein Eis essen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Es gibt nur einen Nachteil, ich muss mir neue Hosen kaufen, diesmal ohne Bauch. 
Mein nächstes Ziel ist vollkommen auf das spritzen zu verzichten zu können und das werde ich auch schaffen, ich arbeite intensiv an mir.

Heute bin ich der Meinung jeder Mensch ist in der Lage sich selber zu Heilen, versucht es, glaubt an Euch, Eure Kraft und Eure Möglichkeiten. Seit POSITIV im Handeln und Denken. Mein Lieblingsspruch "POSITIV LEBEN  durch POSITIV DENKEN" ist sehr einfach zu leben und sehr wirkungsvoll.

Ich wünsche Euch wunderschöne und viele Erfolge
Detlef Schwuchow 

Sehr gern dürft ihr auch mit mir in Kontakt treten und Eure Fragen stellen.

Rasch abnehmen?

        Dieses ist ein Post vom 15. April 2012. Er wurde auf meinem Blog Reich-weil-gesund veröffentlicht, den ich einstelle. Weil es die gleichnamige Webseite gibt. Aber vielleicht ist er doch von Interesse.

        Guten Tag,
        lass mich dir etwas erklären, was viele nicht lieben.
        Abnehmen ist in erster Linie ein WOLLEN-Sache. Das ist die Wahrheit.
        Selbst habe ich in 3 Monaten 15 Kilogramm abgenommen und halte seit 8 Jahren mein so erreichtes Gewicht. Und das mit der von mir so genannten "Raubtier-Diät". Du kannst sie als e-Book finden, wenn du einmal unter reich-weil-gesund.com googelst. In dem e-Book wird auch vorgerechnet, dass bei vernünftiger Ernährung am Tag maximal 150-170 Gramm Fett abgebaut werden können. Ist das für dich schnell genug?
        Meine Mutti hat immer dann, wenn es um lebendige Menschen ging, gesagt: "Herr Schnell ist auch langsam gestorben." Sie hat als Krankenschwester so darauf aufmerksam gemacht, dass viele biologische Vorgänge Zeit brauchen - Abnehmen ebenso wie Zunehmen. Oder hast du über Nacht zugenommen?
        Wir haben alle eine "Futterluke" (wie der Volksmund meint) und auch den Hinterausgang für die Abfälle der Verdauung. Aber nirgends hat Mutter Natur bei uns ein "Fettabwurfklappe" eingebaut - oder? 
        Denn sachlich ist Fett als Energiereserve und Isolationsschicht gegen kurzfristiges Überhitzen oder Verkühlen da. In langer Zeit aufgespeicherte unnormale Fettschicht bzw. Fettklumpen im Bauchraum kann man rasch nur mit Operation verlieren. 
        Weil wir Menschen alle so verschieden sind, gibt es auch in den Massenmedien mehr als 50 "Diäten" - allerdings eben viele darunter, die von der AOK getestet und abgelehnt wurden.

http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/essen-trinken-ernaehrung-diaeten-im-test...
        Selbst die "Erfinder"vieler Diäten preisen sie an, ohne dazu zu fügen, dass "Diät" aus dem Griechischen kommt und "Lebensführung/Lebensweise" bedeutet. Denn die zu ändern muss man WOLLEN. Mache ich seit 6 Jahren und ist in der Familie schon nicht leicht.
        Gesundes Essen, verdauen, bewegen, abnehmen sind ein so komplexes Thema, dass der hier verfügbare Platz nicht ausreicht. Denn was erfolgreich zu tun ist, muss zuerst durch den Kopf.
        Wie der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche treffend sagte: "Du musst nicht nur mit dem Munde, sondern auch mit dem Kopfe essen, damit dich nicht die Naschhaftigkeit des Mundes zugrunde richtet."

        In dem oben erwähnten e-Book "Die Raubtier-Diät"   habe ich nicht nur Abnehm-Vorschläge darin, sondern auch alle mir gegenwärtig erreichbaren und wissenschaftlich bewiesenen Tipps zu gesundem Essen mit krebsvorbeugenden Effekten. Das gehört mit zu meiner Lebensweise - denn das ist die tückischste Krankheit, gegen deren Anfänge ich mich vorbeugend wehre.
Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger