Netter und übler Aprilscherz ...

Das war am 1. April 2006. In der Ukraine gutes Wetter, deshalb die Entscheidung: mit Freunden zum Picknick in die Frühlingslandschaft, an den Fluss Ros. Meine Natascha hatte schon einige Aprilscherze erfolgreich an Mann und Frau gebracht. Bevor wir die Wohnung verließen, kam die Weisung: "Nimm mal deinen deutschen Chip für das Handy mit." Meine Frage weshalb wurde mit "Später!" brutal abgewimmelt.

Während wir auf dem mit Plastikfolien und Decken bedeckten Erdboden alle Futteralien und Getränke malerisch verteilten, forderte meine Gute den Chip von mir und wechselte den vom ukrainischen Provider gegen den deutschen aus. Immer noch, ohne mir etwas zu erklären.

Wir hatten zu essen angefangen, die ersten beiden Wodkas (ohne die Kraftfahrer) waren fast im Blut, als Natascha energisch Ruhe forderte. Sie wählte eine Nummer und sagte, als sie Verbindung bekam: "Guten Tag, Svetik. Jage den Hausfreund raus und kaufe etwas zu Essen ein. Wir sind bei Küstrin und werden etwa in einer Stunde bei dir sein." Dann schaltete sie ab.

Die damalige Studentin Svetlana, vor die Tatsachen gestellt, prüfte die Nummer des Anrufenden. Sie überzeugte sich - meine deutsche Handynummer. Natascha gab Kommando: "Pascha, stell dein Handy auf Lautsprecher." Der gehorsame Sohn tat wie angewiesen.

Nach etwa einer Minute ein Anruf und alle hörten Svetas aufgeregte Stimme: "Pascha, warum kommen Siegfried  und Mutti so überraschend nach Berlin?" "Na, weil heute ein besonderer Tag ist!" "Was denn für ein besonderer Tag?" "Schau mal auf den Kalender." Eine recht kurze Pause. Sveta denkt extrem rasch und genau. Dann "Ihr habt mich reingelegt." Alles andere ging im homerischen Gelächter der Picknick-Gesellschaft unter.

Am heutigen Morgen fand ich etwas im Internet, das für mich ein extrem übler Aprilscherz ist.

Er sollte juristisches Nachspiel haben. Darüber werde ich berichten. Wenn die Zeit dafür reif ist.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger

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