Gute Nachricht ...

        Eine ganze Woche war ich wieder unterwegs. Um gebraucht zu sein.  Der Tauge-was-5 gewissermaßen - siehe vier Post`s zu dem Thema. Es ging nach Samara - per Flugreise. Auf dem Abflughafen Kiew-Borispol, schon eingecheckt, in der Abflughalle ein herzliches "Guten Tag, Siegfried." Ein kräftiger Mann, sehr sympatisch, kam auf mich zu. Ich musste fragen, denn an ihn erinnerte ich mich bei bestem Willen nicht. 

        Das war einer der Direktoren des Unternehmens, in welchem wir die Spezialmaschine aufgestellt und eingefahren hatten. Ich war ihm auch schon einmal vorgestellt worden. Nur hatte er bei Beratungen nicht teilgenommen, weil er für einen bestimmten Bereich Verantwortung trägt und gebraucht wurde. Auf meine Frage hin, wie die Maschine denn läuft, bekam ich eine unerwartete und für uns gute Nachricht.

        Der Alexander Iwanowitsch sagte, dass unter bestimmten Bedingungen einzelne Parameter nicht eingehalten würden. Die Qualität des gefertigten Produkts wäre deshalb nicht immer voll gewährleistet. Sie hätten aber die Schwachstelle gefunden und mit dem deutschen Konstrukteur die erforderlichen Änderungen abgestimmt. Deshalb war ich also nicht erneut dorthin gebeten worden ...
        Dann aber kam erst das wirklich sowohl erstaunliche als auch wichtige für mich.

        Mein Gesprächspartner war lange Jahre in einem Prüfinstitut der UdSSR beschäftigt gewesen. Dort wurden alle Neuheiten des sowjetischen Werkzeugmaschinenbaus vor ihrer Einführung in die Serienproduktion getestet. Er hätte sie regelrecht "kaputtgefahren", um die meisten Mängel zu finden. Danach sein sie mit dem Prüfbericht um Hersteller zurück gebracht worden. Nach Beseitigung der Mängel an einer zweiten, neuen Maschine wäre die zum Test gekommen. Um gnadenlos auch unter härtesten Bedingungen "zerschrotet" zu werden. Die dritte, das Vorserienmuster, wäre dann normgerecht untersucht worden. Erst bei positivem Resultat des Versuches hätte es die Genehmigung für die Serienproduktion gegeben. 
        Diese Erfahrungen hätte er bei einer Besprechung aller Direktoren ins Feld geführt, als die Diskussion ein wenig aus dem Ruder zu laufen drohte. Denn man will die Bestellungen bedienen, das investierte Geld soll sich amortisieren. 
      Das ist für jeden verständlich - auch für uns. Allerdings war bis zu dieser Besprechung ein wenig außer Acht gelassen, dass die Maschine eine Neukonstruktion ist - für die es aber auch keine "Vorserientestung" geben konnte.

        Wir schieden zufrieden voneinander. Ich konnte später das Ergebnis dieser ungeplanten Unterhaltung meinem Auftraggeber berichten. Auch er war sehr zufrieden.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger




        

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